Animal Welfare

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REPORT


al Welfare – nach der Novel-Food-Verordnung nun umso mehr auch für Insekten?

Philipp Graef* © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2020

Das Thema animal welfare ist gerade durch die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, in aller Munde. Aber durch diese Herausforderungen wird sich wohl auch der Begriff animal welfare verändern. Was ist animal welfare jetzt? Wie schützen wir animal welfare und wie können wir ihn schützen? Durch die neuen Möglichkeiten, die die Novel-Food-Verordnung mit sich bringt, ist es auch nötig sich hinsichtlich Insekten zu fragen, wo die Chancen und Grenzen liegen. Neben der allgemeinen Beleuchtung des Begriffs animal welfare werden auch die verschiedenen Ansätze zum Tierschutz angesprochen, hierbei insbesondere auf einen solchen für Insekten eingegangen, und anschließend kritisch gewürdigt. 1. Einleitung Tierschutz ist schon jeher in aller Munde; durch vermehrtes Artensterben insbesondere im Zusammenhang mit dem global warming nimmt das Bewusstsein hierfür immer weiter zu. Man solle kein Fleisch essen, da es aus Betrieben käme, die Tiere „schlecht“ behandelten. Bei einigen der Bilder und Videos ist das Verständnis meist sehr schnell geweckt, da man Zeuge abscheulicher Behandlungen und größter Emotionslosigkeit gegenüber den Tieren wird. Aber das ist die Sicht von uns, uns Menschen. Um Tierschutz zu verstehen und Tierschutz „betreiben“ zu können, müssen wir wissen, was wir überhaupt schützen. Tiere. Aber was genau schützen wir? Deren Leben? Deren Verhalten? Deren Gefühle? Überlegungen zu animal welfare geben hierzu Indizien. Aber nochmal: Um Tierschutz zu verstehen und Tierschutz „betreiben“ zu können, müssen wir wissen, was wir nun genau als „Tier“ schützen. Unser Blick ist human – logisch. Deswegen besteht aber in allen Bereichen die Gefahr etwas „Animalisches“ zu „humanifizieren“ und den Tieren somit etwas Humanes aufzudrängen. Im Folgenden wird nicht nur der Begriff animal welfare erläutert, sondern auch verschiedene Tierschutzbereiche sowie die verschiedenen -maßnahmen aufgezeigt und abschließend kritisch erörtert ohne dabei den strikten Gedanken (des Humanifizierens), dessen conclusio es wäre, dass Tiere überhaupt nicht gehalten werden dürften, außer Acht zu lassen; vielmehr werden Grenzen und Chancen des Tierschutzes mit besonderem Augenmerk auf die Novel-Food-Verordnung 1 beleuchtet. 2. Animal welfare: Definition Aufgrund der Abstraktheit des Begriffs animal welfare (im engeren Sinne: Tierwohl; im weiteren Sinne auch: Tierschutz, Tiergerechtheit) 2 gibt es verschiedene Betrachtungsweisen, die diesen näher beschreiben. Eine davon stellt hauptsächlich auf das körperliche Wohlergehen ab und meint, dass es dem Tier gut geht, wenn es gesund ist und gut produziert 3. Weiter gehen Vertreter 4, indem sie auch die Gefühle der Tiere einbeziehen und formulieren: Fühlt sich ein Tier gut, geht es ihm gut. Schließlich führen wieder andere Vertreter 5 den auf Gefühlen basierten Ge-

Dr. Philipp Graef, Arzt und Student der Rechtswissenschaft, Tübingen, Deutsc