Antivirale HIV-Therapie
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Was ist in der Pipeline?
Antivirale HIV-Therapie Die meisten Menschen mit HIV-Infektion können derzeit gut behandelt werden, oft mit nur einer Tablette täglich, bestehend aus zwei oder drei antiviralen Wirkstoffen. Dank kontinuierlicher Forschung macht der Fortschritt nicht Halt. Zu den neuen Entwicklungen der antiretroviralen Therapie zählen sowohl Substanzen mit neuen Wirkmechanismen als auch langwirksame Medikamente mit neuen Applikationsformen.
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a die antiretrovirale HIV-Therapie (ART) nach wie vor lebenslang erfolgen muss, gilt langwirksamen Medikamenten mit alternativen Darreichungsformen ein großes Interesse. Neben Depotspritzen, die intramuskulär injiziert werden müssen, wird an verschiedenen weiteren Methoden gearbeitet, um antiretroviral wirksame Substanzen für die Therapie und/ oder Prävention der HIV-1-Infektion parenteral verfügbar zu machen. Die Entwicklungsansätze reichen von einer subkutanen Injektion bis zu (wiederbefüllbaren) Implantaten zur kontinuierlichen Freisetzung der Arzneimittel [1, 2, 3, 4, 5]. Die Technik der Nanoformulierung trägt hier zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit mit geringeren Injektionsvolumina bei [6].
Die ersten injizierbaren Therapien Am weitesten fortgeschritten ist die Kombination aus den langwirksamen Medikamenten Cabotegravir und Rilpivirin, Medikamente aus der Gruppe der nicht nuklesidischen/nukleotidischen ReverseTranskriptase-Inhibitoren (NNRTI) und Integrase-Strangtransfer-Inhibitoren (INSTI), die als Depotspritzen tief intramuskulär appliziert werden. Sie zeigten in klinischen Studien sowohl bei therapienaiven Patienten (nach einer Induktionstherapie mit einer konventionellen oralen Therapie) als auch bei Patienten, die bereits unter suppressiver Therapie waren, gute virologische Ergebnisse, die denen der konventionellen oralen Dreifachtherapie insgesamt nicht nachstanden [7, 8]. Wenn auch sehr selten, so kam
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es in beiden großen Phase-III-Studien zu je drei virologischen Therapieversagern mit Resistenzentwicklung im Arm der injiziierbaren Substanzen, wobei hier eine auffällige Häufung des Subtyps A1 (in fünf von sechs Fällen) beobachtet wurde. Bislang ist unklar, ob der Subtyp selbst oder ein gehäuft damit einhergehender Polymorphismus auf dem Integrase-Gen (L74I) – oder die Kombination aus beidem – als plausibler Erklärungsansatz zu sehen ist. Die Injektionsintervalle liegen bei vier und acht Wochen. Es wird mit einer Zulassung für beide Intervalle gerechnet. Der Antrag auf Zulassung wurde sowohl bei der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) als auch bei der europäischen Arzneimittelagentur (EMA) gestellt, wobei sich der Zulassungsprozess in den USA aktuell verzögert und sich voraussichtlich nicht auf den Zeitplan für Europa auswirkt.
bei Gesunden liegt zwischen ca. 80 und 210 Stunden. Islatravir wird sowohl für die orale Applikation (als Tabletten) als auch für die parenterale Applikation (in Form von transdermalen medikamentenfreisetzenden Implantaten) und sowohl für die antiretrovirale Therapie als auch für die (Präexpositions-)Prophy