Anwendung von Psychodrama in einer psychoedukativen suchtspezifischen DBT-Gruppe

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Anwendung von Psychodrama in einer psychoedukativen suchtspezifischen DBT-Gruppe Psychoedukatives Spielen Alexandra Pohlmann · Melanie Bildesheim

© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

Zusammenfassung In diesem Artikel für die Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie beschreiben die Autorinnen die Anwendung von Psychodrama im Rahmen eines psychoedukativen suchtspezifischen DBT-Programms. Thematisiert wird unter anderem die Anwendung des Zauberladens, des Rollentauschs mit dem süchtigen Anteil, sowie die psychodramatische Darstellung der Stabilisierungsmethoden. Schlüsselwörter Psychodrama · DBT · Suchttherapie · Klinisches Psychodrama · Trauma

The application of psychodrama in psychoeducative DBT-Groupwork for people with substance abuse Psychoeducational play Abstract This article for Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie describes the psychodramatic work in the context of a psychoeducative DBT-program for people suffering under substance dependence. The important issues of the article are the use of the Magic Shop, role reversing with the addicted part of personality and the use of self-stabilization tools in psychodrama context. Keywords Psychodrama · DBT · Clinical psychodrama · Therapy of addiction · Trauma

A. Pohlmann () Fuchsstr. 8, 65187 Wiesbaden, Deutschland E-Mail: [email protected] M. Bildesheim () Schiersteiner Str. 15, 65187 Wiesbaden, Deutschland E-Mail: [email protected]

K

A. Pohlmann, M. Bildesheim

1 Ausgangspunkt der Überlegungen Die Arbeit mit dem Thema Sucht wird durch viele TherapeutInnen als besonders schwierig wahrgenommen und aus diesem Grund sogar durch einige vermieden. Dieses Phänomen kann mithilfe von Alltagslogik ohne Probleme erklärt werden. Menschen mit einer akuten Suchtproblematik sind unzuverlässig, instabil, oft unmotiviert, wenig compliant und veränderungsbereit. Zusätzlich kommt häufig, bei einer Drogenabhängigkeit in 80 % und bei einer Alkoholabhängigkeit in 50 % der Fälle, eine Zweitdiagnose hinzu. Das heißt, dass diese Menschen bei Verzicht auf Suchtmittel leicht destabilisiert werden können. Sie beginnen zu konsumieren, um Depressionen, Traumata oder Borderline-Persönlichkeitsstörungen auf ihre eigene Art zu behandeln. Sie können nicht aufhören, weil der Konsum eben ihr einzig bekannter Weg zur Linderung ist. Da aber durch den Konsum neue Probleme auftreten, entscheiden sich trotz allem einige dieser Menschen Hilfe anzunehmen. Wie kann das therapeutische Vorgehen bei solch einer Problematik aussehen? In unserer modernen Gesellschaft treffen oft mehrere Therapieschulen aufeinander. Würde man dies psychodramatisch darstellen, hätte jede Methode eine Meinung dazu: Die Verhaltenstherapie würde sagen: „Ich bin wirksam und das ist wissenschaftlich bewiesen. Die Patienten müssen nur lernen neu zu denken! Die neue Art vom Fühlen und Handeln kommt automatisch dazu. Und außerdem werde ich am häufigsten in den Rehakliniken Deutschlands angewendet“. Die Psychoanalyse würde vielleicht trocken von der Seite hinzufügen: „So