Coaching mit modernen Medien

Veranlasst durch einen steigenden Bedarf an Coaching-Formaten, die eine erhöhte Liefer- bzw. Nutzungsflexibilität mit einem gleichzeitig günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis verbinden, hat sich Coaching in den letzten Jahren für die Nutzung moderner Medie

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REPORT


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Harald Geißler und Stella Kanatouri

24.1 Einführung Coaching mit modernen, d. h. elektronischen Medien (vgl. Clutterbuck und Hussain 2010; Geißler 2008; Geißler und Metz 2012; Ghods und Boyce 2013) ist die innovative Alternative zu Face-to-Face-Coaching mit traditionellen, d. h. nicht virtualisierten Medien (Schreyögg 2012, S. 315 ff.). Der stärkste Treiber dieser sich noch in ihren ersten Anfängen befindlichen Innovation (Geißler 2013) ist der gestiegene und weiter steigende Bedarf an Coaching-Formaten, die eine erhöhte Liefer- bzw. Nutzungsflexibilität mit einem gleichzeitig günstigen Preis-LeistungsVerhältnis verbinden (Geißler und Stephan 2014). Die modernen Medien können für Coaching auf zweierlei Weise genutzt werden. Die erste Möglichkeit bezieht sich auf die elektronische Vermittlung von Kommunikationsmaterial, das auf natürliche Weise generiert worden ist, wie z. B. die gesprochene Sprache, die auf natürliche Weise erzeugte Mimik und Gestik oder die physische Gegenständlichkeit eines handgeschriebenen Flipcharts oder bestimmter Materialien, die für eine Aufstellungsarbeit genutzt werden. Die elektronische Vermittlung der Hörbarkeit bzw. Sichtbarkeit derartiger Kommunikationsmaterialien wird durch Telefonie oder Videokommunikation möglich und macht Coaching zum raumunabhängigen Distance Coaching, das durch die zeitversetzte elektronische Verschickung von Audio- oder Videobotschaften schließlich sogar H. Geißler () · S. Kanatouri Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg, Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg, Deutschland E-Mail: [email protected] © Springer Fachmedien Wiesbaden 2015 A. Schreyögg, C. Schmidt-Lellek (Hrsg.), Die Professionalisierung von Coaching, Coaching und Supervision, DOI 10.1007/978-3-658-08172-0_24

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zeitunabhängig werden kann. Die so entstehenden neuen Coachingformate sollen im Folgenden als E-Coaching bezeichnet werden, wobei allerdings anzumerken ist, dass dieser Begriff sich momentan noch nicht abschließend durchgesetzt hat, sodass parallel auch von Online-Coaching (Koch 2012), virtuellem Coaching (Clutterbuck und Hussain 2010) oder Distance Coaching (Ghods 2009) gesprochen wird. Die zweite Möglichkeit der Nutzung moderner Medien besteht darin, auch das Kommunikationsmaterial elektronisch zu erzeugen, d. h. elektronisch Texte, Symbole bzw. Icons, Zeichnungen, Bilder, Gegenstände, Figuren oder Avatare in virtuellen Welten zu generieren. Diese zweite Nutzungsmöglichkeit der modernen Medien kann sich mit Distance Coaching verbinden. Aber es ist auch möglich, sie für Face-to-Face-Coaching zu nutzen. So ist es möglich und oft auch sinnvoll, in einer Face-to-Face-Sitzung eine Aufstellungsarbeit nicht mit physischen, sondern mit virtuellen Gegenständen durchzuführen, und zwar deshalb, weil der Klient dabei quasi sinnlich in die aufgestellten Figuren hineinschlüpfen und durch ihre „Augen“ sich ihr Umfeld ansehen kann (Grabow 2012). Diese Nutzungsmöglichkeit der modernen Medien in Face-to-Face-Coachings soll im Folgenden als Blended Coaching bezeichn