Dan, Viorela : Integrative framing analysis: framing health through words and visuals
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Dan, Viorela: Integrative framing analysis: framing health through words and visuals London: Routledge 2018. 170 Seiten. Preis: £ 33,29 (e-book) Sophie Lecheler
© The Editors of the Journal 2020
Die kommunikationswissenschaftliche Framing-Forschung hat sich in den letzten Jahren zunehmender Kritik stellen müssen. Diese Kritik beschäftigte sich vornehmlich mit der Frage, welche wohl die sinnigste Grunddefinition von „Frames“ und „Framing“ ist, und wie bedeutsam Framing-Effekte außerhalb experimenteller Laborrealitäten sind. Weiterhin herrscht Uneinigkeit darüber, wie genau Frames in der Medienberichterstattung zu messen sind. Nichtsdestotrotz zieht die Grundidee der Framing-Forschung, nämlich dass scheinbar kleine Nuancen in der Präsentation von Themen, Personen und Ereignissen eine umso größere Wirkung auf unsere individuellen und gesellschaftlichen Deutungsmuster haben, viel Interesse in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen und der Kommunikationspraxis auf sich. Framing bleibt weiter relevant. Wenn die Framing-Forschung in der Kritik steht, dann könnte dies bedeuten, dass dieses Buch zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt auf den Markt kommt. Das Gegenteil ist der Fall. Arbeiten die dem Framing-Disput konstruktiv entgegentreten sind mehr als willkommen. Insbesondere dann, wenn ein Buch vorgelegt wird, das eine konkrete Anleitung zu einer neuen Art der verbal-visuellen Frame-Analyse enthält. Viorela Dan gibt uns eine solche Anleitung mit dem Namen „integrative Framing-Analyse“. Integrativ meint hier die Umsetzung eines fast schon banalen, jedoch wichtigen und lang vernachlässigten Arguments: Frames bestehen zunehmend sowohl aus Text als auch aus Bildern. Viorela Dan argumentiert, dass unser Fach zu oft noch die Textanalyse der Bildanalyse vorzieht, und dass ForscherInnen oft nur entweder Text oder Bild untersuchen möchten. Wieso aber nicht beide zusammen, und was passiert, wenn ein solcher Zugang gewählt wird? Das Buch von Viorela Dan bietet zur Beantwortung dieser Univ.-Prof. Dr. S. Lecheler () Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Universität Wien, Kolingasse 14–16, 1090 Wien, Österreich E-Mail: [email protected]
K
S. Lecheler
Frage den nötigen theoretischen Hintergrund, sowie eine schrittweise Erläuterung der integrativen Analyse. Das erste Kapitel entwickelt das Argument zur Relevanz einer neuen Analysetechnik Schritt für Schritt, und leitet zum zweiten und dritten Kapitel des Buches über, in denen die bisherige (Framing-)Forschung und deren Fixierung auf textuelle Elemente beschrieben wird. Die Literatur zur visuellen Kommunikation fokussiert wiederum nur auf das Bild und nutzt die Errungenschaften der Textanalyse von Frames nicht aus. Im vierten Kapitel erklärt Dan, warum das Verhältnis (oder die Kongruenz) zwischen Text und Bild relevant ist und welche Faktoren diese Kongruenz beeinflussen. Interessant ist hier auch der Fokus auf journalistische Einflüsse im Frame-Building, die vor allem in der US-amerikanischen Forschung, die sich vorrangig mit ElitenFrames beschäftigt
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