DGU-Kolumne

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REPORT


hriftführer Prof. Dr. med. C. Wülfing, Hamburg Schriftleitung Rechtsanwalt F. Petersilie, LL.M. (V. i. S. d. P.) Geschäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. Uerdinger Str. 64 40474 Düsseldorf

Schwarz-weiß trifft es selten, in der Regel braucht es eine differenzierte Meinung, gerne auch eine Prise Humor und manchmal muss der Daumen in die Wunde – auch in der Urologie. Deshalb spitzt Dr. Wolfgang Bühmann in der „DGU-Uro-Kolumne“ den Stift und nimmt in dieser Rubrik regelmäßig aktuelle Themen ins Visier.

DIE DGU-KOLUMNE

Wird die Urologie weiblich? Frauen sind anders – Männer auch Wolfgang Bühmann, Sylt Hat Covid19 sich eventuell heimlich unserer Hirne bemächtigt oder stecken wir in einem so tiefen Sommerloch, das Thema als innovative Sensation zu entdecken? Seit der Deutschstunde in der Schule wissen wir hoffentlich, dass „die“ gemeinhin als weiblicher Artikel konsentiert ist, oder? Heißt es „der Urologie“ und „der Medizin“? Beides war schon vom Wortstamm her historisch stets weiblich. Schon werde ich wieder seriös: zu Beginn meiner urologischen Ausbildung an einer norddeutschen Universitätsklinik vor 35 Jahren bestand der „akademische Körper“ bereits zu 25 % aus Frauen. Vielleicht waren das sogar alle weiblichen Urologen in Deutschland, und „Gender“ war noch nicht das deutsche Wort des Jahres. Es lag auch nicht daran, dass unser Ordinarius der Bruder des seinerzeit führenden Sexualaufklärers war. Er hatte lediglich keine Vorurteile und nicht vergessen, dass der Augustiner-Abt und Naturforscher Gregor Mendel vor 150 Jahren die genetische Überlegenheit der weiblichen Honigbiene gegenüber der männlichen beweisen konnte. Biologie ist durchaus hilfreich. Somit war für ihn selbstverständlich, dass Frauen mindestens so gute Urologinnen werden wie die xy-chromosomalen Mitbewerber.

Höhere Sensibilität, Empathie, Intelligenz, manuelles Geschick, soziale Kompetenz und das nicht erklärungsbedürftige „Das Unbeschreibliche, hier ist’s getan; das Ewig-Weibliche zieht uns hinan“ (Goethe, Faust II, Finis) belegen die mindestens gleichwertige weibliche Qualifikation in allen Lebensbereichen. Da sollte die Urologie keine gestrig-peinliche Ausnahme bilden. Frauen haben weder Angst vorm Penis noch vor der Prostata, wie wir aus dem richtigen Leben wissen – und mit Urin gehen sie viel enthusiastischer und gelassener um als Männer, wenn ihnen z. B. ein Baby aus purer Freude auf den Schoß strullt.Ja, verehrte Kolleginnen, Ihre Schelte, ich möge Sie nicht mit kaltem Kaffee langweilen, nehme ich gerne an. Meine nachhelfenden Ausführungen richten sich ausnahmsweise – nicht zuletzt – an unsere männlichen Kollegen. Faktencheck: Die Historie ist etwas verwaschen – Dorothea Christiane Erxleben gilt als erste (1754) promovierte deutsche Ärztin und eine Pionierin des Frauenstudiums, mit Sonderzulassung durch Friedrich den Großen. Emilie Lehmus und Franziska Tiburtius waren die ersten deutschen Medizinstudentinnen Zürichs und erste Berliner Ärztinnen im Jahre 1876, Ida Democh aus Statzen in Ostpreußen war gerade 24 Jahre alt, als s

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