E-Zigaretten: eher Supplement als Replacement

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REPORT


Mutationen in einem Ionenkanal

Warum Pankreatitis-Forscher an Genetik interessiert sind In der Forschung zu chronischer Pankreatitis werden jetzt Kalziumkanäle sowie Proteine, die im Kalzium­stoffwechsel relevant sind, interessant. An der Entstehung einer chronischen Pankreatitis sind Mutationen in einem Ionenkanal in der Zellmembran beteiligt, der eine spezifische Durchlässigkeit für Kalziumionen besitzt, meldet die TU München (TUM). Forscher hätten bei europäischen und japanischen Patienten mit nicht-alkoholischer chronischer Pankreatitis entdeckt, dass Gendefekte, die die Funktion des Kalziumkanals TRPV6 stark beeinträchtigen, eine früh einsetzende chronische Pankreatitis verursachen [1].

Der Hauptfokus der bisherigen Forschung habe auf den Azinuszellen des Pankreas gelegen, die ja die Verdauungsenzyme herstellen, erinnert die TUM. Bei vielen Erkrankten mit erblich bedingter Pankreatitis hätten sich Mutationen in Verdauungsenzymen oder in Molekülen feststellen lassen, welche die Wirkung dieser Enzyme hemmen.

Gangzellen werden im Konzept der Pathogenese berücksichtigt

„Mit der Identifikation von Veränderungen des Kalziumkanals werden nun auch die Gangzellen im Konzept der Krankheitsentstehung berücksichtigt“, wird Prof. Heiko Witt zitiert. Gangzellen kleiden die Kanäle aus, welche die Verdauungsenzyme vom Produktionsort in den Darm leiten.

Entzündung durch Fehlen des Gens

Im Mausmodell konnten die Wissenschaftler zeigen, dass ein Fehlen des betreffenden Gens meist mit einer Entzündung sowie der Entwicklung einer bindegewebigen Umwandlung des Pankreas einhergeht, wie es typisch für chronische Entzündungen ist. Die Entdeckung, dass die gestörte Funktion eines Kalziumkanals zur Entwicklung einer Pankreatitis beiträgt, biete einen neuen Angriffspunkt für therapeutische Interventionen, so die TUM in ihrer Mitteilung. Die Forschungsergebnisse würden zudem Eingang in die genetische Routinediagnostik der erblichen Pankreatitis finden. eb 1. Gastroenterology. 2020; online 10. Januar

E-Zigaretten: eher Supplement als Replacement In England nutzen bis zu 900.000 Menschen E-Zigaretten um mit dem Rauchen aufzuhören. Doch für viele Tabakraucher ist die E-Zigarette ein Genussmittel, das sie zusätzlich gebrauchen – ein Cocktail-Effekt, der schädlich sein kann. Die E-Zigarette wird noch immer häufig als Entwöhnungsmittel genutzt. Dabei ist laut Charlotta Pisinger, Kopenhagen, die Datenlage schlecht. Es gebe keine ausreichende Evidenz, dass E-Zigaretten wirksamer sind als bereits zur Verfügung stehende Entwöhnungsmaßnahmen für Raucher. Der Konsum von E-Zigaretten ist zwischen 2006 und 2016 angestiegen, der Tabakkonsum dagegen weitgehend gleich geblieben, so Pisinger. Die meisten Raucher verwenden E-Zigaretten zusätzlich.

40  CME  10 • 2020

„E-Zigaretten sind kein Ersatz, sondern ein Zusatz“, resümierte Pisinger. Dieser gleichzeitige Gebrauch kann, im Sinne eines „Cocktail-Effekts“, schädlicher sein als das alleinige Rauchen von Zigaretten. Querschnittstudien zeigen einen sehr starken Zusammenhang mit respiratorischen Sym