EBM-Quellen
Bei der Suche nach EBM-Informationsquellen bzw. beim Durchsuchen dieser Quellen sollte man unterschiedliche hierarchische Stufen unterscheiden. Stellen Sie sich Evidenz als Pyramide vor. Die unten beschriebenen Stufen sind aber nicht immer eindeutig vonei
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EBM-Quellen
▸ Nur wenige wissenschaftliche Arbeiten erfüllen Qualitätsanforderungen, die für Evidence Based Medicine (EBM) notwendig sind ▸ EBM-Quellen veröffentlichen wissenschaftliche Arbeiten, die einer entsprechenden Qualitätskontrolle unterzogen wurden ▸ EBM-Quellen sind nur verlässlich, wenn die Inhalte regelmäßig erneuert werden ▸ Klinische Leitlinien können ein sinnvolles EBM-Werkzeug sein ▸ Die Erstellung klinischer Leitlinien erfordert ein breites Spektrum an Fachwissen
31.1 Die Hierarchie der EBM-Quellen Bei der Suche nach EBM-Informationsquellen bzw. beim Durchsuchen dieser Quellen sollte man unterschiedliche hierarchische Stufen unterscheiden. Stellen Sie sich Evidenz als Pyramide vor. Die unten beschriebenen Stufen sind aber nicht immer eindeutig voneinander zu trennen.
31.1.1 Die Basis Die erste Stufe besteht aus Originalarbeiten, die in wissenschaftlichen Journalen, wie zum Beispiel dem New England Journal of Medicine, Lancet oder BMJ, veröffentlicht werden.
31.1.2 Der Mittelbau Die zweite Stufe besteht aus systematischen Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen von wissenschaftlichen Originalarbeiten der Stufe 1, wie sie zum Beispiel in der Cochrane Library veröffentlicht werden. Zum Glück erkennen die Editoren von wissenschaftlichen Journalen zusehends, dass diese Art der Arbeit hohen wissenschaftlichen und vor allem klinischen Wert hat. H. Herkner et al., Erfolgreich wissenschaftlich arbeiten in der Klinik © Springer-Verlag/Wien 2011
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31.1.3 Die Spitze der Pyramide Die dritte Stufe sind EBM-Quellen wie zum Beispiel Clinical Evidence oder der ACP Journal Club. Brauchbare EBM-Quellen zeichnen sich dadurch aus, dass (1) wissenschaftliche Arbeiten der Stufe 1 und 2 anhand von relativ strikten Kriterien kritisch evaluiert werden und dass (2) ein regelmäßiges, systematisches Update erfolgt, da auch die Evidenz durch laufend anwachsendes Wissen verändert wird. „Veränderung“ durch anwachsendes Wissen bedeutet in den meisten Fällen, dass Hypothesen gestärkt und die Effektgröße von Interventionen präzisiert werden; in seltenen Fällen werden Behandlungsparadigmen umgestoßen werden. Elektronische Speichermedien und insbesondere das Internet bieten eine ideale Plattform für kontinuierlich in Entwicklung befindliches Wissen.
31.2 Einige wichtige EBM-Quellen 31.2.1 EBM-Journale (oder Äquivalent) Die vier Journale Evidence Based Medicine (http://ebm.bmj.com), Evidence Based Mental Health (http://ebmh.bmj.com), Evidence Based Nursing (http://ebn.bmj.com) und ACP Journal Club (www.acpjc.org) funktionieren nach demselben Prinzip: An einer zentralen Stelle, der McMaster Universität in Kanada, werden eine Reihe von Journalen jeweils nach dem Erscheinen auf das Vorhandensein bestimmter Kriterien begutachtet (Tabelle 31.1). Diese Kriterien mögen nach der Lektüre dieses Buches gar nicht so streng erscheinen, wir können Ihnen aber versichern, dass nur etwa 2 bis 4 % aller publizierten wissenschaftlichen Arbeiten diesem Standard entsprechen. Etwa 50.000 Artikel aus mehr als 100 Journalen pro Jahr werden
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