Emil du Bois-Reymond
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I
Emil du Bois-Reymond (7. 11. 1818 - 26. 12.1896)
Biographien hervorragender N aturwissenschafUer, T echniker und Mediziner
Band 54
Emil du Bois-Reymond Dr. sc. med. Peter W. Ruff, Berlin Mit 14 Abbildungen
LEIPZIO
BSB B.G. TeubnerVerlagsgesellschafl. 1981
lferausgegeben von D. Goetz (Potsdam), E. Wächtler (Freiberg), I. Winter (Berlin), lf. Wußing (Leipzig) Verantwortlicher lferausgeber: D. Goetz
ISBN 978-3-322-00573-1 ISBN 978-3-322-92065-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-92065-2
® BSB B. G. TeubnerVerlagsgesellschafl. Leipzig. 1981 1. Auflage VLN 294-375/52/81 . LSV 2008 Lektor: Hell. Müller Bestell-Nr. 6660370
DDR 6,80 M
Inhalt
Einleitung
6
Elternhaus und Studium
8
Schuler von Johannes Muller und Elektrophysiologe Die neue Physiologie
39
Lehrer und Institutsdirektor
59
Redner, Philosoph und Kulturhistoriker Ausklang
91
Chronologie Literatur
96 99
Person en register
103
75
12
Einleitung
Emil Heinrich du Bois-Reymond gehort zu den Begriindern der antivitalistischen, ausschlieBlich auf Physik und Chemie begriindeten kausalanalytischen Physiologie. Diese bildete neb en der Zellularpathologie von Rudolph Virchow die Grundlage der modernen naturwissenschaftlichen Medizin, die sich nach 1850 herausbildete. Sein engeres experimentelles Arbeitsgebiet, die Elektrophysiologie, die du Bois-Reymond wissenschaftlich begriindete, steht noch heute im Zentrum physiologischer Forschung und hat reiche Anwendung in Diagnostik und Therapie gefunden. 1m gleichen Jahr 1818 wie Karl Marx geboren - am 7. November, schlug der junge du Bois die Verb in dung zwischen der Medizin und der im Zuge der industriellen Revolution aufbliihenden Technik und Naturwissenschaft. Von den Ideen seiner Zeit ergriffen, folgte er in seiner Entwicklung den Wandlungen des Biirgertums mit der Einbu8e an anfanglich progressiver Haltung. In der Jugend kritisierte er die preu8ischen Zustande, begrii8te (mit V orbehalt) die Revolution von 1848, kampfte entschlossen gegen Obskurantismus, urn schlieBlich zunehmend als hochgeehrter Gelehrter in offiziellen Positionen als Befiirworter des Herrscherhauses zu erstarren. Gerade auch diese Widerspriichlichkeit aber macht ihn fiir uns intcressant und verleiht ihm fiir seine Zeit exemplarische Bedeutung, die des Studiums wert ist und differenzierter Einschatzung bedarf. Seine zahlreichen Reden iiber die verschiedensten Bereiche der Kultur, der Wissenschaft und der Politik geben uns Einblick in das Denken eines gebildeten preu8ischen Bourgeois der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts, der gleicherma8en in franzosischer Kultur verwurzelt war und im Elternhaus fast nur franzosisch gesprochen hatte. In philosophischer Hinsicht war er ein fiihrender Vertreter des naturwissenschaftlichen Materialismus und wurde von kirchlicher Seite heftig angefeindet. Mit seinem "ignorabimus" aber huldigte
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er dem Agnostizismus, was sich aus der mechanistischen Einschrankung seines Wissenschaftsverstandnisses erklart. Selbst als Forscher und Hochschullehrer war er umstritten und ist der Kritik ausgesetzt. De
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