Erythema scarlatiniforme desquamativum generalisatum
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nger · M. Landthaler · C. Hafner Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Universität Regensburg
Erythema scarlatiniforme desquamativum generalisatum Anamnese Eine 86-jährige Patientin stellte sich mit einer seit etwa 2 Wochen zunehmenden Rötung des Integuments vor. Die Hautveränderung hatte am Stamm begonnen und sich über die Extremitäten auf das Gesicht ausgeweitet. Im Verlauf hatte sich zusätzlich eine ausgeprägte Desquamation entwickelt. Die Patientin klagte ferner über einen starken Juckreiz. In der Vorgeschichte sind keine Hauterkrankungen bekannt. Eine bisherige topisch-steroidale Therapie mit Betamethasonvalerat war sine effectu geblieben. Ansonsten fühlte sich die Patientin gesund. Ein signifikanter Gewichtsverlust, Fieber und Nachtschweiß wurden nicht angegeben, ein Infekt in der letzten Zeit war nicht erinnerlich. An Vorerkrankungen sind bei der Patientin ein arterieller Hypertonus sowie ein degeneratives BWS-Syndrom bekannt. Die Patientin nimmt aus diesem Grund seit Jahren regelmäßig Hydrochlorothiazid, Paracetamol und Tramadol ein.
Befund Unter Betonung der Extremitäten zeigte sich eine generalisierte Rötung der Haut, zudem eine Desquamation, die im Gesichtsbereich feinlamellär, an Stamm und den Extremitäten eher groblamellär imponierte (. Abb. 1). An den Händen lösten sich große Hornplatten handschuhartig ab, dazwischen zeigten sich einige tiefe, schmerzhafte Rhagaden (. Abb. 2). Beide Füße imponierten deutlich gerötet, anfangs ohne nennenswerte Abschuppung.
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Der Hautarzt 2 · 2013
Auch am Capillitium bestand eine Rötung mit Schuppung. Nebenbefundlich zeigte sich bei der Patientin eine dezente Schwellung beider Unterlider mit Epiphora.
Diagnostik
unauffälligem Befund in der Thoraxröntgenuntersuchung fleckige Verdichtungen im rechten Unterfeld bei deutlich vergrößerten Hili auf. Eine weitergehende Abklärung mittels Computertomographie wurde von der Patientin abgelehnt.
Labor
Therapie und Verlauf
Laborchemisch zeigten sich leicht erhöhte Entzündungsparameter (CRP 27,6 mg/l, Leukozyten 11,82/nl). Im Differenzialblutbild fiel eine Neutrophilie bis 92,8% auf, die Patientin war jedoch stets fieberfrei. Nebenbefundlich fand sich eine Hyperkaliämie von 5,9 mmol/l.
Wir begannen zunächst eine systemische steroidale Therapie mit initial 50 mg Prednisolon, die im Verlauf zügig ausgeschlichen wurde. Topisch behandelten wir mit Diflucortolon-21-valerat und Chlorhexidinglukonat 2% in Basiscreme. Zur Keratolyse kamen Salicylsäure 20% und Harn-
Histologie In einer Hautbiopsie (. Abb. 3) vom linken Oberschenkel zeigte sich eine Akanthose mit übereinandergelagerter Orthound Parahyperkeratose. Im basalen Bereich der Epidermis fand sich eine Vakuolisierung von Keratinozyten. In der Dermis kam perivaskulär ein schütteres, vorwiegend lymphohistiozytäres Entzündungszellinfiltrat ohne wesentliche Beteiligung von Eosinophilen zur Darstellung.
Augenärztliches Konsil Chronische Blepharitis beidseitig ohne Anhalt für eine Konjunktivitis.
Weitere Diagnostik Es erfolgten eine Abdomensonographie, eine Thoraxröntgenau
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