Exophytischer gestielter Halstumor

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REPORT


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F. Bootz, Bonn

Falldarstellung Anamnese Ein 65-jähriger Mann in gutem Allgemeinzustand stellt sich aufgrund einer blutenden Raumforderung im Bereich des linken Halses vor. Er berichtet, dass er seit rund einem Jahr eine Größenprogredienz bemerke.

Klinischer Befund Bei der klinischen Untersuchung zeigt sich auf der linken Halsseite ein 4–6 cm

Abb. 1 8 Exophytischer, superinfizierter Tumor links zervikal mit einem maximalen Durchmesser von 6 cm

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HNO 10 · 2012

J. Linke1 · M. Neudert1 · A. Forberger2 · T. Zahnert1 1 Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden 2 Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden

Exophytischer gestielter Halstumor messender exophytischer, gestielter, teils pigmentierter Tumor mit einer dezenten oberflächlichen Blutung (. Abb. 1). Der weitere HNO-ärztliche Spiegelbefund erwies sich als unauffällig. Zusätzliche anamnestische Informationen konnten aufgrund des Vorliegens einer schizophrenen Psychose nicht verlässlich erhoben werden.

Diagnostik In der Computertomographie (CT) von Kopf und Hals stellte sich der gestielte solide Tumor ohne Infiltration des dar-

unter liegenden Weichteilgewebes dar (. Abb. 2). Ein Anhalt für das Vorliegen einer anderen Primärläsion ergab sich nicht. Außerdem zeigten sich keine suspekt vergrößerten Lymphknoten im Bereich des Halses. Zusätzlich konnte eine verstärkte vaskuläre Versorgung ausgeschlossen werden. Zur histologischen Sicherung erfolgte die Resektion des Tumors im Hautniveau. Der Patient lehnte alle weiteren diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen ab.

Abb. 2 8 Axiale Computertomographie ohne Kontrastmittel. Es zeigt sich keine Infiltration der tieferen Gewebsschichten

Bild und Fall D Wie lautet Ihre Diagnose?

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Diagnose: Exulzeriertes noduläres malignes Melanom Pathologische Untersuchung Makroskopie

Zur histopathologischen Untersuchung gelangte ein nicht markiertes knotig aufgebautes, oberflächlich ausgedehnt ulzeriertes Gewebsstück von maximal 6 cm Durchmesser mit inhomogener teils gelbrötlicher, teils grau-bräunlicher Schnittfläche.

Histologie

Histologisch kommt neben einer ausgedehnten, teils sekundär bakteriell besiedelten Ulzeration der Epidermis eine knotige Infiltration des Koriums durch hochgradig atypische epitheloide und überwiegend in kohäsiven Nestern gelagerte Zellen zur Darstellung. Dabei sind diese Zellen deutlich vergrößert und weisen große polymorphe und vesikuläre Kerne, teils mit prominenten Nukleolen sowie eine zugunsten des Kerns verschobene KernPlasma-Relation auf. Darüber hinaus stellt sich eine deutlich erhöhte mitotische Aktivität mit teils atypischen Kernteilungsfi-

guren dar. Immer wieder sieht man zytoplasmatisch bräunliche Granula, dazwischen wechselnd dichte entzündliche granulozytäre Infiltrate (. Abb. 3). In zusätzlich durchgeführten immunhistologischen Untersuchungen zeigen die beschriebenen Zellformationen eine positive Reaktion gegenüber den Antikörpern S 100 und Melan A bei negativer Reaktion für Pan-CK (. 

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