Forschungsdesign

Nach den theoretischen Ausführungen zur Autonomie internationaler Verwaltungen steht nun das Forschungsdesign dieser Arbeit im Mittelpunkt. Dabei geht es vor allem um die Frage, warum die gewählte methodische Vorgehensweise geeignet ist, die Autonomie int

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REPORT


Nach den theoretischen Ausführungen zur Autonomie internationaler Verwaltungen steht nun das Forschungsdesign dieser Arbeit im Mittelpunkt. Dabei geht es vor allem um die Frage, warum die gewählte methodische Vorgehensweise geeignet ist, die Autonomie internationaler Verwaltungen empirisch zu erfassen und zu analysieren. Es werden Gründe aufgezeigt, weshalb für die Beantwortung der Forschungsfrage ein komparativer Ansatz zur Anwendung kommt und mit welchen Instrumenten die Datenanalyse im Rahmen der deskriptiven Auswertung durchgeführt wurde. Anschließend sollen die Datengrundlage und die entsprechenden Quellen in den Blick genommen werden, mithilfe derer das indikatorenbasierte Messkonzept empirisch umgesetzt wurde. Hierzu wird definiert, was unter Strukturdaten genau zu verstehen ist und wie dieses Vorgehen zu alternativen Datenerhebungsmethoden abgegrenzt werden kann. Diese Fragen sollen unter Punkt 5.2 beantwortet werden, bevor in Unterkapitel 5.3 die Fallauswahl und die zugrunde liegende Auswahllogik erläutert werden. Abschließend wird der Ablauf des Datenerhebungsprozesses beschrieben. 5.1 Der Vergleich als Methode zur Untersuchung von Autonomie 5.1 Der Vergleich als Methode zur Untersuchung von Autonomie Die vorliegende Arbeit vergleicht und analysiert die Autonomie internationaler Verwaltungen unter Zuhilfenahme eines indikatorenbasierten Messkonzepts, das auf einem fünfdimensionalen Verwaltungsautonomiekonzept fußt und anhand von 16 Organisationen die Unterschiede in der Ausprägung der Autonomie dieser Organisationen beschreibt. Welche Gründe sprechen für den gewählten komparativen Ansatz? Was kann dieser Ansatz leisten? Die Forschungsliteratur verzeichnet eine Vielzahl von Fallstudien, die den Einfluss internationaler Organisationen und deren Bürokratien auf bestimmte Ereignisse (Menschenrechtsverletzungen in Myanmar, Ausbruch von SARS) und zu verschiedenen Zeitpunkten analysieren. Dass organisationale Autonomie in der Praxis existiert, wird demnach und mit Verweis auf die Vielzahl von Eigenständigkeitsanalysen von der Forschung nicht bestritten. Dennoch bleibt unklar, wie sich Eigenständigkeit (insbesondere auf Zugangsebene der Organisation) allgemein konzeptualisieren und für verschiedene Organisationen vergleichend erheben lässt. Das Fehlen komparativer Analysen führt © Springer Fachmedien Wiesbaden 2016 J. Ege, Verwaltungsautonomie in internationalen Organisationen, DOI 10.1007/978-3-658-12689-6_5

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dazu, dass die Beurteilung der Autonomie häufig eine Frage des gewählten (fallspezifischen) Maßstabs bleibt. Was genau viel oder wenig Autonomie empirisch bedeutet und wie sich Organisationen hinsichtlich dieses wichtigen Phänomens unterscheiden, kann bisher nur unzureichend und nicht intersubjektiv nachvollziehbar beantwortet werden (Liese und Weinlich 2006, S. 506; vergleiche auch die Ergebnisse von Mathiason 2007 und McLaren 1980). Ein vergleichendes Untersuchungsdesign ist daher besonders geeignet, Autonomieunterschiede zwischen verschiedenen internationalen Verwaltungen sichtba