Gesundheit der Kinder nach assistierter Reproduktion

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Endokrinologie Einführung zum Thema Gynäkologische Endokrinologie 2020 · 18:187–188 https://doi.org/10.1007/s10304-020-00340-z © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

B. Sonntag1 · G. Griesinger2,3 · R. Felberbaum4 1

Facharztzentrum für Kinderwunsch, Pränatale Medizin, Endokrinologie und Osteologie, amedes experts Hamburg, Hamburg, Deutschland 2 Sektion für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum SchleswigHolstein, Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland 3

Universitäres Kinderwunschzentrum Lübeck und Manhagen, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck, Deutschland

4

Centre of Reproductive Medicine, Klinikverbund Kempten-Oberallgäu, Kempten (Allgäu), Deutschland

Gesundheit der Kinder nach assistierter Reproduktion Nach einer In vitro-Fertilisation (IVF) mit oder ohne intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) werden allein in Deutschland jährlich ca. 13.000 Kinder geboren. Die assistierte Reproduktion ist mit einer jährlichen Durchführung von mittlerweile über 100.000 Behandlungszyklen einschließlich der nach Einfriertechniken resultierenden Auftauzyklen hier somit nicht mehr als Randgebiet der Medizin anzusehen. Das medizinische Vorgehen von der Indikationsstellung über die Beratung der Paare bis hin zur eigentlichen ovariellen Stimulationstherapie und Eizellgewinnung erfolgt hochspezialisiert in aktuell 139 Kinderwunschzentren in Deutschland, welche ihre durchgeführten Behandlungen seit vielen Jahrzehnten im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflichtung im Deutschen IVF-Register (DIR) dokumentieren. Insbesondere über die notwendige Schnittstelle des ärztlich-medizinischen Bereichs zu den biologischen Spezialisten in den IVFLaboren der Kinderwunschzentren ist das Fach im besonderen Maße durch Interdisziplinarität gekennzeichnet. Gerade die letzten Jahre waren geprägt von biologisch-technischen Veränderungen bei den Kulturverfahren der Embryonen (z. B. Blastozystenkultur), aber auch bei den Einfrierverfahren (zunehmende Umstellung auf Vitrifikation). Diese Innovationen fließen auch ein in eine zunehmend individuellere Beratung der Paare mit dem Ziel einer Verbesserung der Erfolgsraten bei gleichzeitig maximaler Sicherheit für die Gesundheit

der Patientin. In kaum einem anderen Gebiet der Medizin wird aber durch das aktuelle Handeln auch bereits die gesundheitliche Basis der nachfolgenden Generation mitbeeinflusst. Dies dürfte nicht nur an den eingesetzten medizinischen Therapien und Technologien im IVF-Labor liegen, sondern teilweise auch durch die Elterngeneration mit ihrer zugrunde liegenden und mitunter multifaktoriellen Subfertilität mitbedingt sein. Es ist unsere Verantwortung, als durchführende Ärzte auch diesen Aspekt durch die Auswertung vorliegender Daten bei der risikoadaptierten Therapieauswahl in unsere Beratung zu integrieren. Im vorliegenden Heft wird daher explizit auf Daten zur Gesundheit der Kinder nach assistierter Reproduktion beginnend in der vorgeburtlichen Periode und bis zum mittlerweile jungen Erwachsenalter eingegangen. Vo