GHB
γ-Hydroxy-Buttersäure (GHB) ist eine natürlich vorkommende Substanz, die sich im Gewebe von Säugetieren und in einigen Früchten findet. Seit den 1960er-Jahren wird GHB präklinisch und klinisch in der Geburtshilfe, Anästhesie sowie der Sucht- und Schlafmed
- PDF / 194,677 Bytes
- 16 Pages / 439.37 x 666.142 pts Page_size
- 30 Downloads / 158 Views
Zusammenfassung
γ-Hydroxy-Buttersäure (GHB) ist eine natürlich vorkommende Substanz, die sich im Gewebe von Säugetieren und in einigen Früchten findet. Seit den 1960erJahren wird GHB präklinisch und klinisch in der Geburtshilfe, Anästhesie sowie der Sucht- und Schlafmedizin angewendet. In pharmakologischer Dosierung wirkt GHB hemmend auf das zentrale Nervensystem. Missbräuchlicher Konsum findet vorwiegend in den USA, Europa und Australien Verbreitung und steht in Verbindung mit rauschartigen, luststeigernden, euphorisierenden und anabolen Eigenschaften. Mit regelmäßigem Konsum zeigen sich Toleranz- und Abhängigkeitsentwicklung. Der Gebrauch von GHB im Zusammenhang mit Sexual-Delikten wurde wiederholt beschrieben. Die individuell stark schwankende Dosis-Wirkungs-Beziehung birgt ein hohes Risiko für Intoxikationen mit schweren Nebenwirkungen. Insbesondere der häufig vorkommende Mischkonsum führt wiederholt zu letalen Komplikationen. Besonderes Missbrauchs- und Gesundheitsgefährdungs-Potenzial besitzen die frei erhältlichen Vorläufersubstanzen γ-Butyrolacton (GBL) und 1,4-Butandiol (1,4-BD), die in der Industrie Anwendung finden. Schlüsselwörter
GHB • γ-Hydroxy-Buttersäure • γ-Hydroxybutyrat • GBL • 1,4-BD
J. Henssler (*) Department of Psychiatry and Psychotherapy, Campus Charité Mitte, Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland E-Mail: [email protected] F. Bermpohl Department of Psychiatry and Psychotherapy, Campus Charité Mitte, Berlin, Deutschland E-Mail: [email protected] # Springer-Verlag GmbH Deutschland 2016 M. von Heyden et al. (Hrsg.), Handbuch Psychoaktive Substanzen, Springer Reference Psychologie, DOI 10.1007/978-3-642-55214-4_89-1
1
2
J. Henssler und F. Bermpohl
Inhalt 1 Biologisch-naturwissenschaftliche Perspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2 Sozialwissenschaftlich-epidemiologische Perspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 3 Potenziale, Risiken und Nebenwirkungen: Subjektive Wirkung und toxikologische Befunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 4 Quellenlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Synonyme
IUPAC-Name CAS-Nummer
GHB γ-Hydoxybutyrat γ-Hydroxy-Buttersäure 4-Hydroxybutanoic acid 591-81-1 (freie Säure) 502-85-2 (Natrium-Salz) 96-48-0 (γ-Butyrolacton, GBL) 110-63-4 (1,4-Butandiol, BD)
CID Molekularformel
Handelsnamen
Namensgebung in illegalen Märkten
C4H8O3 (freie Säure) C4H7NaO3 (Natrium-Salz) C4H6O2 (γ-Butyrolacton, GBL) C4H10O2 (1,4-Butandiol, BD) MR 104.11 g/mol (freie Säure) 1
Data Loading...