Magnetresonanzelastographie der Leber

  • PDF / 2,115,581 Bytes
  • 11 Pages / 595 x 792 pts Page_size
  • 62 Downloads / 166 Views

DOWNLOAD

REPORT


Michaela Plaikner1 · Christian Kremser1 · André Viveiros2 · Heinz Zoller2 · Benjamin Henninger1 1

© Der/die Autor(en) 2020

2

Radiologie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich Innere Medizin I, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich

Magnetresonanzelastographie der Leber Wissenswertes zur klinischen Routine

Die Magnetresonanzelastographie der Leber, kurz Leber-MRE genannt, ist ein nichtinvasives, quantitatives, MRTbasiertes Verfahren, das viskoelastische Eigenschaften der Leber evaluiert [1]. Diese noch relativ junge MRT-Methode liefert wichtige Zusatzinformationen zu den Standardsequenzen der Leberbildgebung und ermöglicht eine objektive und reproduzierbare Analyse des gesamten Organs. Dies bedingt die zunehmende klinische Relevanz sowie das immer breiter werdende Einsatzgebiet dieser Sequenz. Im Folgenden wird zunächst ein allgemeiner Überblick der MRE präsentiert, eine kurze Zusammenfassung der kommerziell erhältlichen Technik dargelegt, die Bildanalyse sowie Interpretation nähergebracht, die wichtigsten Indikationen in der klinischen Praxis anhand von Beispielen vorgestellt, ein Vergleich zur US-Elastographie angeführt und letztlich auf Limitationen eingegangen.

Was ist die MRE? Allgemeiner Überblick Die MRE ist analog zur Palpation eine bildgebende Methode zur Erfassung viskoelastischer Gewebeeigenschaften [2]. Auf der Basis von verschiedenen mechanischen Hypothesen wird dabei die Steifigkeit eines Gewebes (Biomechanik) bestimmt. Diese Grundannahmen beruhen auf der viskoelastischen Natur des Gewebes, der Isotropie, der Homogenität und der Inkompressibilität, sodass

vereinfachte Berechnungen für klinische Applikationen anwendbar werden [3]. Erstbeschreiber der quantitativen Mapping-Methode waren die Autoren Muthupillai et al. [4], welche bereits 1995 in ihrer Arbeit die Möglichkeit der bildgebenden Elastizitätsdarstellung und anderer mechanischer Gewebeeigenschaften aufzeigten. Die Gewebesteifigkeit der Leber wird dabei indirekt durch die Messung der Geschwindigkeitsausbreitung von mechanisch induzierten Scherwellen im Organ bestimmt. Die im Körper sehr variable, Scherelastizität von Geweben, auch Schermodul genannt, wird dabei in der Literatur üblicherweise in Kilopascal (kPa) angegeben [5]. Bei der am häufigsten angewandten dynamischen Methode [6] beinhaltet die Durchführung, die bereits mehrfach in der Literatur beschriebenen 3 Hauptschritte [7]: 1. Erzeugung von Scherwellen in einem Gewebe durch Stress/Anregung von Gewebe, 2. die Visualisierung der sich ausbreitenden Wellen mit einer Phasenkontrast-Sequenz (MRE-Sequenz) im Organ und 3. die Verarbeitung der Wellenbilder zu Elastizitätskarten, welche eine Repräsentation von Scherwellengeschwindigkeiten darstellen [8].

ringe Ausbreitungsgeschwindigkeit der Scherwellen ist auf eine viskositätsbezogene Dämpfung zurückzuführen [9] und bedingt die Verwendung von niederfrequenten Scherwellen, um auch tiefer gelegene Strukturen zu erreichen. Letztlich spiegelt sich die Geschwindigkeit der Ausbreitung in der Wellenlänge wide