Mito-Selbsthilfe
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mroth Praxis für Psychotherapie, Ratzeburg
Mito-Selbsthilfe Ein tragender Bestandteil des Gesundheitssystems
Selbsthilfetätigkeit als unverzichtbares Element der Salutogenese Mitochondriale Erkrankungen gelten als unheilbar. Damit wird allzu oft impliziert, dass keine Einflussnahme auf den Verlauf der Erkrankung möglich ist. In der Fol ge solch fataler Fehlschlüsse werden den Betroffenen oftmals nicht nur die nötigen Hilfen verweigert, sie werden auch abso lut dysfunktional im Erleben von Hilflo sigkeit und Hoffnungslosigkeit bestärkt. Für viele Betroffene verschiebt sich dann der Fokus sämtlicher Aktivitäten auf die Suche nach dem heilbringenden Wunder mittel, oder es werden vollkommen illuso rische Erwartungen an die Genforschung erhoben. Glücklicherweise erweisen sich deut sche Mitoforscher als kühle und realis tische Köpfe und treten bislang nicht in die ausgelegten „narzisstischen Fallen“. Die Entwicklungen im Bereich der Er forschung mitochondrialer Erkrankun gen werden auch von den Vertretern der Selbsthilfe mit positiver Resonanz beglei tet. Allerdings wird deutlich, dass ernst hafte Erfolge, die möglicherweise einen heilenden Ansatz zur Folge haben könn ten, noch Jahre entfernt sind und dann auch nur für wenige ausgewählte Syndro me innerhalb des großen Spektrums der Mitoerkrankungen anwendbar sein wer den. Was bleibt also zu tun, um den Er krankten auch kurzfristig zu helfen? Ist die aktuelle Generation der „Mitos“ zum passiven Erdulden und Ausharren ver urteilt? Die Antwort ist ein klares Nein!
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Medizinische Genetik 3 · 2012
Mitochondriale Erkrankungen sind nicht die einzigen Syndrome, die als chro nisch progredient und unheilbar gelten. Wir dürfen bei aller Zufriedenheit über die Fortschritte moderner Medizin nicht aus dem Blick verlieren, dass es immer noch keine ursächlichen Therapien für Krebs, Rheuma, Diabetes, Polyneuropa thien und viele andere weit verbreitete Leiden gibt! Seit vielen Jahren haben sich da her multifaktorielle Erklärungsmodel le für die Entstehung und Aufrechterhal tung chronischer Gesundheitsstörungen durchgesetzt. Wissenschaftszweige wie die Gesundheitspsychologie, Verhaltens medizin oder Psychoimmunologie liefern entscheidende Erkenntnisse, die in den letzten Jahren insbesondere im Zusam menhang mit Krebserkrankungen und chronisch entzündlichen Erkrankungen in erfolgreich evaluierten multimodalen Therapieansätzen ihre praktische Umset zung fanden. Insbesondere verweise ich auf die Arbeit von Antonovsky [1], der dazu bei getragen hat, dass sich Forschung und Be handlung mehr auf gesundheitsfördern de Aspekte ausgerichtet hat. Sein Konzept des Kohärenzgefühls („sense of coheren ce“, SOC) hat sich immer wieder als ver nünftiges und brauchbares Element ge sundheitspsychologischer Ansätze erwie sen. Aktuell gehen Forschungsansätze da hin, sich Menschen zuzuwenden, die of fenbar besondere Fähigkeiten besitzen, mit schweren Belastungen und Erkran kungen umzugehen (Resilienzforschung). Man erwartet dabei, konkrete Einstellun gen, Verhaltensw
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