Persistierende Angina pectoris nach erfolgreicher perkutaner Koronarintervention (postinterventionell persistierende Ang

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REPORT


Peter Ong · Andreas Seitz · Raffi Bekeredjian · Udo Sechtem Abteilung für Kardiologie, Zentrum für Innere Medizin III, Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart, Deutschland

Persistierende Angina pectoris nach erfolgreicher perkutaner Koronarintervention (postinterventionell persistierende Angina) Die technischen Möglichkeiten der perkutanen interventionellen Koronarrevaskularisation (PCI) bei Patienten mit Angina pectoris haben sich in den letzten Jahren stetig erweitert. Der prozedurale Erfolg einer PCI ist sehr hoch, und daher besteht für die PCI eine prognostische Klasse-I-Empfehlung für verschiedene Konstellationen [29]. Trotz dieser Fortschritte hat sich gezeigt, dass ca. 20–50 % aller Patienten nach erfolgreicher Koronarrevaskularisation an persistierender Angina pectoris (postinterventionell persistierende Angina, im Folgenden kurz als persistierende Angina bezeichnet) leiden [7, 30, 32]. Der Anamnese kommt in dieser klinischen Situation eine besondere Bedeutung zu. Es gilt herauszufinden, ob die Beschwerden identisch sind zu denen, die vor der Revaskularisation bestanden hatten. Unterschieden werden sollte zwischen Patienten, die ausschließlich Angina aus der Ruhe heraus haben, und solchen, bei denen ausschließlich belastungsabhängig Angina bzw. als AnginaÄquivalent Dyspnoe auftritt. Wichtig ist auch zu wissen, ob die Beschwerden nach der Revaskularisation zunächst deutlich besser geworden oder sogar ganz verschwunden waren. Die nächste Frage zielt darauf ab, ob nach einer beschwerdefreien oder beschwerdearmen Phase von einigen Wochen/Monaten die BeschwerPeter Ong und Andreas Seitz teilen sich die Erstautorenschaft.

den wieder zugenommen haben (im Englischen „recurrent angina“). Wenn dies der Fall ist, muss man an eine Restenose bzw. eine Progression der koronaren Herzkrankheit (KHK) denken. Ist dies nicht der Fall, d. h. sind die Beschwerden eigentlich im Wesentlichen unverändert im Vergleich zum Zustand vor der Intervention (im Englischen „persistent angina“), dann muss angedacht werden, dass die intervenierte Stenose nicht die eigentliche und wesentliche Ursache der Beschwerden des Patienten war. Diese persistierende Angina generiert nicht nur Kosten im Gesundheitssystem [4], sondern ist auch für die Patienten mit einer eingeschränkten Prognose verbunden [22]. Der Charakterisierung des zugrunde liegenden Mechanismus für ein solches klinisches Szenario kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da erst hierdurch eine individuelle und zielgerichtete Therapie eingeleitet werden kann. Ziel dieser Arbeit ist es, die unterschiedlichen Mechanismen der persistierenden Angina zu erläutern, für deren Diagnose und Therapie es bisher keine einheitlichen Empfehlungen der Fachgesellschaften gibt.

Mechanismen der persistierenden Angina Die Pathophysiologie einer anhaltenden Angina pectoris nach erfolgreicher PCI ist vielfältig. Die wesentlichen koronaren Ursachen können in strukturelle und

funktionelle Ursachen eingeteilt werden, die bei einem individuellen Patienten auch überlappend auftreten können. Das grafische Abstract gib