Register- und Kohortenstudien
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Rheumatologie Leitthema Z Rheumatol 2020 · 79:983–995 https://doi.org/10.1007/s00393-020-00906-z Angenommen: 24. August 2020 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
Y. Meißner1 · F. Milatz1 · J. Callhoff1 · K. Minden1,2 · A. Regierer1 · A. Strangfeld1 1
Programmbereich Epidemiologie und Versorgungsforschung, Deutsches Rheuma-Forschungszentrum Berlin, Berlin, Deutschland 2 Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
Register- und Kohortenstudien Eine Übersicht über die wichtigsten Datenquellen am Deutschen RheumaForschungszentrum Die Epidemiologie ist ein sehr weit gefasstes Forschungsfeld, das sich mit dem Auftreten und der Verbreitung sowie den Ursachen und Folgen von gesundheitsbezogenen Zuständen und Ereignissen in Bevölkerungen oder Populationen beschäftigt. In Abgrenzung zu klinisch experimentellen Studien, die unter kontrollierten Bedingungen nach einem strengen Studienprotokoll erfolgen und Patienten im Idealfall zufällig (randomisiert) einer Therapie zuweisen, setzen epidemiologische Studien auf die Beobachtung von Personengruppen im Alltag. Beobachtungsstudien wie Registerund Kohortenstudien eignen sich, um die Versorgungsrealität von Patienten abzubilden und Wege für eine Verbesserung von Qualität und Ergebnissen der Versorgung aufzeigen zu können. Durch Untersuchung der „Wirklichkeit“ der medizinischen Versorgung können sie Antworten auf Fragen geben, die weder die Grundlagenforschung noch die klassische klinische Forschung geben können, z. B. „Wie werden Patienten mit bestimmten Erkrankungen behandelt, und wie geht es ihnen dabei?“, „Kommen Therapien bei den Erkrankten an, und wenn nein, warum nicht?“, „Sind Medikamente im Alltag genauso sicher wie in klinischen Studien?“. Um diese und andere klinisch relevante Fragen beantworten zu können, wurden im Programmbereich Epidemiologie und Versorgungsforschung am Deutschen Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ) in Berlin in den vergangenen Jahrzehnten diverse epidemiolo-
gische bundesweit und multizentrisch durchgeführte Studien initiiert, die meisten davon angelegt auf eine lange Beobachtungs- bzw. Laufzeit. Im Folgenden werden diese Beobachtungsstudien mit ihren jeweiligen Besonderheiten dargestellt.
Langzeitkohorten/Register RABBIT RABBIT (Rheumatoide Arthritis: Beobachtung der Biologika-Therapie) wurde 2001 im Zuge der Zulassung der ersten Tumor-Nekrose-Faktor(TNF)-Inhibitoren gegründet, um deren Langzeitsicherheit und -wirksamkeit zu untersuchen. RABBIT wird oftals Biologikaregister bezeichnet, ist aber aus epidemiologischer Sicht eine longitudinale Kohortenstudie, da nicht die gesamte Bevölkerung bzw. Gruppe Erkrankter abgebildet wird, sondern nur ein Ausschnitt. Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) werden in RABBIT eingeschlossen, wenn sie eine Therapie mit einem Biologikum, Biosimilar, Januskinase(JAK)Inhibitor oder – als Kontrollgruppe – eine konventionelle synthetische Therapie nach Versagen einer vorherigen beginnen (. Tab. 1). Unte
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