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REPORT


che und soziale Bedeutungen des Körpers im klassischen Griechenland (Philippika. Altertumswissenschaftliche Abhandlungen 133). Wiesbaden: Harrasowitz Verlag, geb., XIV + 594 S., 7 Abb., 118,00 €, ISBN: 978-3447-11285-7. Haut und Haar gehören zu den wesentlichsten Merkmalen, die das äußere Erscheinungsbild eines Menschen definieren. Mit Fokus auf das klassische Griechenland sind sie der Forschungsgegenstand des Buches. Grundmann liefert hier die erste kompakte Studie zu diesem ästhetisch, medizinisch, sexuell und nicht zuletzt sozial und politisch relevanten Thema. Sie stellt ihre Studie in das bisherige Forschungsfeld (–). Als Arbeitsgrundlage verwendet die Autorin eine breite Quellenauswahl antiker griechischer Texte, deren Repertoire sich von klassischen Tragödien und Komödien über historiographische Texte, attische Redner, Texte des Corpus Hippocraticum bis hin zur Lyrik zieht. Zum Teil werden als Quellen auch archäologische Objekte, wie Bilder oder Statuen verwendet. Griechische Haar- und Hauttermini finden sich auf S. – gesammelt und bewertet, was für das weitere Verständnis der Übersetzung und Auslegung der Quellentexte praktisch ist. Auf der Grundlage der Quellen möchte das Werk einen ganzheitlichen Blick auf den Menschen „mit Haut und Haar“ ermöglichen. Die Haut als zeichenhaftes System wird als Kontaktzone zwischen Mensch und Umwelt betrachtet und die Studie strebt einen Perspektivwechsel an, der von der Oberflächlichkeit von Haut und Haar wegführt. Dabei ist sich die Autorin der Tatsache bewusst, dass antike griechische Texte androzentristisch orientiert sind, also meist von Männern für Männer geschrieben wurden. Die Studie achtet darauf, Frauen, wenn sie tatsächlich in den Texten gemeint sind, auch zu benennen und sieht Geschlecht als eine kritische Analysekategorie, die mit anderen sozialen Differenzierungen verflochten ist, wie etwa rechtlicher oder ritueller Status, Alter, Herkunft, ökonomische oder politische Positionierung (), und eben auch mit dem Aussehen von Haut und Haaren. Die Studie ist in drei zentrale Aspekte gegliedert. Teil I: Haut und Haar gehören zusammen und sind im Austausch mit der Umwelt, Teil II: Prak-

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tiken an Haut und Haar, Teil III: Farben von Haut und Haar. Teil I beschäftigt sich mit Verbindung und Trennendem zwischen Haut und Haar und deren Umwelt (Zwischen_Raum). Dabei werden auf der Grundlage der Textquellen ihre Wirkungen für das Körperäußere untersucht, ebenso wie die natürliche Beschaffenheit von gesunder Haut und gesundem Haar, die Bärtigkeit und Körperbehaarung als Zeichen von Männlichkeit und die Bedeutung von Kahlköpfigkeit. Teil II zu den Praktiken geht auf Entblößen und Bedecken, Berühren, Baden und Salben, Tätowieren, Verletzen und Häuten sowie das Schneiden und Frisieren der Haare und das Enthaaren ein. Auch zu jedem dieser Themen werden Quellen ausgewertet. Ein Kapitel zu „Praktiken im Zwischen_Raum“ betrachtet unter anderem die Sexualisierung von Haut- und Haarpraktiken und setzt beispielsweise die

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