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asic and Applied Research. The Language of Science Policy in the Twentieth Century (European Conceptual History, Bd. 4). New York und Oxford: Berghahn Books, geb., 312 S., 6 Abb., 135,00 US$, ISBN: 978-178533-810-6. Basic research (Grundlagenforschung) und applied research (angewandte Forschung) entwickelten sich im . Jahrhundert zu Schlüsselbegriffen der Wissenschaftspolitik, die sich im Umgang mit teils widersprüchlichen Ansprüchen an die Wissenschaft als erfolgreiche Kommunikationsstrategie erwiesen. Begriffsgeschichtliche Ansätze erleben seit einiger Zeit ein Revival, doch gerade die Wissenschafts- und Technikforschung blieb davon vergleichsweise lange unberührt. Dies zu ändern – und folglich die Selbstverständlichkeit im Umgang mit zentralen Begriffen der wissenschaftspolitischen Sprache zu hinterfragen – ist das Anliegen des Forschungsnetzwerks CASTI (Conceptual Approaches to Science, Technology, and Innovation), dem die Herausgeber*innen des Bandes angehören. David Kaldewey und Désirée Schauz haben es sich mit dem Sammelband zur Aufgabe gemacht, die Geschichte und den Bedeutungswandel der Konzepte basic und applied research in diachroner und transnationaler Perspektive nachzuvollziehen. Denn Sprache, so die Herausgeber*innen, sei ein wesentlicher Bestandteil der Wissenschaftspolitik und trage entscheidend zu ihrer Ausgestaltung bei (S. ). Der erste Teil des Sammelbandes thematisiert in der Langzeitperspektive die Genese wissenschaftspolitischer Diskurse im . und . Jahrhundert in drei führenden Wissenschaftsnationen. So untersucht Robert Bud die Debatte in Großbritannien, die sich im Kern auf pure und applied science konzentrierte (Kap. ). Daran anknüpfend stellen Désirée Schauz und David Kaldewey für die USA fest, dass der Stellenwert der „supercategory of science“ (S. ) im frühen . Jahrhundert durch das Aufkommen neuer Begrifflichkeiten angefochten wurde (Kap. ). Die Autor*innen argumentieren, dass basic research in den USA nicht als bloße Umbenennung des alten Ideals der pure science zu verstehen ist, unter welchem sich – beeinflusst durch den amerikanischen Puritanismus – wissenschaftliche
K
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und moralisch-theologische Wahrheitsansprüche verbanden. Von dieser theologischen Konnotation löste sich das Konzept der basic research während es seine Bedeutung zugleich in anderen Bereichen erweiterte. Auch in Deutschland wandelte sich basic research zum zentralen wissenschaftspolitischen Konzept. In ihrem Beitrag arbeiten Désirée Schauz und Gregor Lax überzeugend heraus, welche Wendungen diese Entwicklung begleiteten (Kap. ). Der zweite Teil des Sammelbandes umfasst fünf äußerst detailreiche Fallstudien, die sich den wissenschaftspolitischen Diskursen in verschiedenen nationalen und kulturellen Kontexten widmen und dabei veranschaulichen, wie sehr sich die Bedeutung der Konzepte – trotz ähnlicher Begrifflichkeiten – unterschied: Sabine Clarks Studie untersucht die Bedeutung des Konzepts fundamental research für die Forschungsorganisation in den br
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