Toxische Retinopathien

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REPORT


E Zertifizierte Fortbildung Toxische Retinopathien Ulrich Kellner1,2

· Simone Kellner1,2 · Silke Weinitz1,2 · Ghazaleh Farmand1

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Zentrum für seltene Netzhauterkrankungen, AugenZentrum Siegburg, MVZ Augenärztliches Diagnostikund Therapiecentrum Siegburg GmbH, Siegburg, Deutschland 2 RetinaScience, Bonn, Deutschland

Zusammenfassung

Online teilnehmen unter: www.springermedizin.de/cme Für diese Fortbildungseinheit werden 3 Punkte vergeben. Kontakt Springer Medizin Kundenservice Tel. 0800 77 80 777 (kostenfrei in Deutschland) E-Mail: [email protected] Informationen zur Teilnahme und Zertifizierung finden Sie im CME-Fragebogen am Ende des Beitrags.

Toxische Retinopathien werden häufig durch externe Stimulanzien (z. B. Nikotin, Poppers, Methanol), seltener durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) systemisch (z. B. Hydroxychloroquin, Ethambutol, MEK-, ERK-, FLT3-, Checkpointinhibitoren, Didanosin, Pentosanpolysulfat-Natrium) oder intravitreal eingesetzte Medikamente verursacht. Die klinische Symptomatik von UAW ist oft ähnlich zu retinalen Erkrankungen anderer Ursache, sodass die Erkennung von UAW schwierig sein kann. Klinische Befunde, pathophysiologische Mechanismen und, wenn sinnvoll, Screeningstrategien werden diskutiert. Dabei liegt der Fokus auf der Darstellung in der Kausalität gesicherter UAW bei Medikamenten mit bereits langjähriger Zulassung. Bei neuen Medikamenten werden auch kausal ungesicherte Assoziationen dargestellt, um für die weitere Erkennung von UAW bei diesen Medikamenten zu sensibilisieren. Schlüsselwörter Chloroquin · Nikotin · Retina · Toxizität · Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Lernziele Nach Lektüre dieses Beitrags ... – kennen Sie die häufigsten toxischen Retinopathien, – sind Sie in der Lage, bezüglich der Risiken von toxischen Retinopathien zu beraten, – sind Ihnen die Mechanismen unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAW) an der Netzhaut und Sehbahn bekannt. – können Sie entscheiden, bei welchen Medikamenten ein Screening auf UAW sinnvoll ist, – wissen Sie, welche Diagnostik zur Früherkennung von UAW indiziert ist.

Der Ophthalmologe

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CME Einführung Die Netzhaut und das retinale Pigmentepithel (RPE) bieten zahlreiche Angriffspunkte für toxische Wirkungen. Diese umfassen u. a. degenerative Veränderungen durch direkte Schädigung des Zellmetabolismus, eine Wechselwirkung mit neuronalen Transmittern, vaskuläre Schäden und ihre Folgen (Exsudationen, Blutungen), kristalline Ablagerungen oder Uveitiden. Toxische Retinopathien werden am häufigsten durch externe Stimulanzien, seltener durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) systemisch oder intravitreal eingesetzter Medikamente ausgelöst.

Stimulanzien Externe Stimulanzien haben verschiedene pathogene Einflüsse auf die Netzhaut. Therapeutisch und prophylaktisch ist nur der Verzicht hilfreich.

Nikotin Nikotin ist entweder ein Risikofaktor oder verschlechtert die Verlaufsprognose bei vielen retinalen und anderen okulären Erkrankungen (u. a. altersabhängige Makuladegeneration, polypoidale vaskuläre Chorioretinopathie, diab