Versorgungsmanagement bei COPD
Etwa 15 Prozent der deutschen Erwachsenen leiden unter chronischer Bronchitis, auch chronisch obstruktive Bronchitis, kurz COPD genannt. Weltweit ist COPD – im Volksmund als Raucherhusten bekannt – die vierthäufigste Todesursache. Die Abkürzung COPD stamm
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20.1 Hintergrund und Idee Etwa 15 Prozent der deutschen Erwachsenen leiden unter chronischer Bronchitis, auch chronisch obstruktive Bronchitis, kurz COPD genannt. Weltweit ist COPD – im Volksmund als Raucherhusten bekannt – die vierthäufigste Todesursache. Die Abkürzung COPD stammt aus dem Englischen und steht für » Chronic Obstructive Pulmonary Disease «, auf Deutsch: » Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung «. COPD ist somit eine dauerhafte Verengung der Bronchien. Das Hauptsymptom ist die Atemnot, die die Betroffenen besonders bei Belastungen wie Treppensteigen quält. Weitere Symptome sind chronischer Husten, der teilweise auch von Auswurf begleitet wird. Risikofaktor Nummer Eins für COPD ist das Rauchen. Neun von zehn Erkrankten sind nikotinabhängig oder haben früher viel geraucht. Unabhängig vom Auslöser ist die Zerstörung des so genannten Flimmerepithels die Ursache für COPD. Diese Schicht überzieht unsere Bronchien und erzeugt Schleim, der Schmutz und Schadstoffe aus unserer Lunge transportiert. Wird diese Schicht zerstört, kann der Schleim immer schlechter nach außen gelangen. Außerdem wird vermehrt Schleim gebildet, die Bronchialschleimhaut schwillt an und die Muskulatur der Atemwege verkrampft. Das führt zu der charakteristischen Verengung der Atemwege. Bei Verdacht auf COPD kann ein Lungenfunktionstest Aufschluss geben. COPD muss möglichst rasch behandelt werden, da die Krankheit schlimmstenfalls durch eine Zerstörung der Lungenbläschen tödlich verlaufen kann. Die Therapie erfolgt in der Regel medikamentös und wird durch Inhalationen unterstützt. Die Mitarbeit des Patienten ist für die Behandlung besonders wichtig: Die körperliche Leistungsfähigkeit sollte mit an die Erkrankung angepasster Bewegung erhalten werden. © Springer Fachmedien Wiesbaden 2017 J.N. Weatherly (Hrsg.), Versorgungsmanagement in der Praxis des Deutschen Gesundheitswesens, Gesundheit, DOI 10.1007/978-3-658-11731-3_20
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Ralf Pourie
Damit gehört COPD zu den chronischen Erkrankungen. Erfahrungen und Untersuchungen aus den USA haben ergeben, dass 65 bis 80 % aller chronisch Erkrankten nach vorheriger Konsultation eines Arztes und bei gelegentlichen ärztlichen Kontrollen ihre Krankheit mit einer problemorientierten Unterstützung eines Gesundheitsberaters selbst managen können. Bei etwa 20 bis 30 % aller chronisch Erkrankten ist eine intensivere Unterstützung durch einen Gesundheitsberater mit einer gezielten Anleitung zum Selbstmanagement sinnvoll. Eine Anleitung zum Selbstmanagement durch das Patientencoaching ist somit für eine ausgewählte Gruppe der chronisch Kranken eine zielführende und sinnvolle Ergänzung zu gelegentlichen ärztlichen Kontrollen, um den Patienten für eine aktivere Rolle im Behandlungsverlauf anzuleiten und vorzubereiten. Ein wesentlicher Bereich einer möglichen Kosteneinsparung bzw. der Verhinderung von Kostensteigerungen ist die Vermeidung von Wiedereinweisungen im stationären Bereich. Für das Programm geeignet sind insbesondere alle Versicherten mit Erkrankungen, bei denen Maßnahmen zur Verbesserung der l
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