Very-late-onset-Irvine-Gass-Syndrom

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REPORT


J. Jakob-Girbig

· L. Hahner · D. Meller

Universitätsklinikum Jena, Jena, Deutschland

Very-late-onset-Irvine-GassSyndrom

Falldarstellung Das Irvine-Gass-Syndrom ist eine bekannte Komplikation nach Kataraktchirurgie, die meist in relativ engem zeitlichen Zusammenhang mit der Operation auftritt. In wenigen Fällen kann dies auch noch Jahre später passieren. Aus diesem Grund sollte bei einem zystoiden Makulaödem im pseudophaken Auge auch diese Differenzialdiagnose im Rahmen einer Ausschlussdiagnostik überprüft werden.

Anamnese Eine 69-jährige Patientin klagte über seit 10 Tagen bestehende Sehstörungen auf dem linken Auge. Bis auf eine Kataraktoperation an diesem Auge, die 11 Jahre zuvor erfolgte, gab es bis dahin anamnestisch keine okulären Vorereignisse. Eine Lokaltherapie wurde verneint. An allgemeinen Diagnosen bestanden ein mit Apixaban antikoaguliertes Vorhof-

J. Jakob-Girbig und L. Hahner teilen sich die Erstautorenschaft.

flimmern, ein Diabetes mellitus Typ II (letzter HbA1c 6,2 %) sowie ein arterieller Hypertonus.

Klinischer Befund Klinische Untersuchung Es konnte am rechten Auge ein Visus von 0,2 LogMAR und am linken Auge von 0,6 LogMAR bei beidseitig normwertiger Tensionslage ermittelt werden. Der Vorderabschnitt gestaltete sich beidseitig reizfrei bei provekter Katarakt am rechten Auge. Am linken Auge zeigte sich eine intrakapsulär sitzende Intraokularlinse bei intakter Hinterkapsel und ohne Glaskörperprolaps. Eine Kapsulotomie war nicht durchgeführt worden. Der fundoskopische Befund rechts war unauffällig. Am linken Auge zeigten sich ein Makulaödem und wenige disseminierte harte Drusen entlang der Gefäßböden bei sonst unauffälligem Fundusbefund (. Abb. 1) ohne Pigmentverschiebungen, retinale Blutungen, Exsudate, Gefäßanomalien, Glaskörpertrübungen/-zellen

Abb. 1 9 Fundusfoto mit deutlich sichtbarem Makulaödem Der Ophthalmologe

Kasuistiken

Abb. 2 8 Makula-OCT zur Erstvorstellung

oder entzündliche Infiltrate der Netzhaut.

Optische Kohärenztomographie Im daraufhin durchgeführten SD-OCT der Makula ergab sich rechts ein regelhafter Makulabefund ohne Auffälligkeiten und am linken Auge der Befund eines zystoiden Makulaödems mit intraretinalen Zysten und einer deutlichen Netzhautverdickung zentral (. Abb. 2). Der Ophthalmologe

Fluoreszenzangiographie In der Fluoreszenzangiographie zeigte sich am linken Auge eine regelhafte arterielle und venöse Füllung. In der Spätphase waren eine Hyperfluoreszenz/ Leckage der Papille, die Füllung zystoider Räume im Bereich der Fovea und diskrete Fensterdefekte unterhalb der Fovea zu erkennen (. Abb. 3a). Am Partnerauge lagen ebenfalls Fensterdefekte (peripa-

pillär) vor, aber keine Papillenleckage und kein Makulaödem (. Abb. 3b).

Verlauf Fluoreszenzangiographisch ergaben sich keine Hinweise für diabetische Veränderungen, retinale Verschlussgeschehen oder choroidale Neovaskularisationen. Im OCT (und fundoskopisch) kam keine epiretinale Gliose zur Darstellung. Eine

Abb. 3 9 a Fluoreszenzangiographie mit zystoidem Makulaödem. b Fluoreszenzangiographie Partnerauge

Uveitis de

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