3-D in der Laparoskopie

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REPORT


ert · P. Storz · S. Müller · S. Axt · A. Kirschniak Arbeitsgruppe Chirurgische Technologie und Training, Klinik für Allgemeine,   Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universtitätsklinikum Tübingen

3-D in der Laparoskopie Stand der Technik

Noch findet die Visualisierung bei der Laparoskopie vorwiegend mittels eines zweidimensionalen Bildes (2D) statt. Der geübte Operateur nutzt monoskopische Raummerkmale (Größe, Relation, Schatten), um trotz der fehlenden Stereoskopie einen plastischen Eindruck zu gewinnen. Vor allem bei Manövern ohne direkten Raumbezug – beispielsweise beim Ausrichten der Nadel beim laparoskopischen Nähen – wäre eine dreidimensionale Sicht hilfreich. Folgende Übersichtsarbeit stellt die optischen und physiologischen Grundlagen sowie den Stand der Technik für die 3-DVisualisierung in der laparoskopischen und thorakoskopischen Chirurgie dar. In moderne Operationssäle sind hochauflösende (HD) Videosysteme integriert. Eine Kameraauflösung von bis zu 1080 Zeilen verspricht eine genauere Darstellung des Operationssitus. Sie wird bei den laparoskopischen und thorakoskopischen Operationen vom Operateur als angenehmer empfunden [13]. Der technische Fortschritt bezüglich Auflösung, Helligkeit und Verzeichnung ist im Laboraufbau messbar [11]. Die höhere Auflösung bringt monoskopische Raummerkmale, wie z. B. Schattenwurf oder Überschneidung, verstärkt zur Geltung und kann somit in bestimmten Situationen die Einschätzung von Tiefen und Entfernungen verbessern. Allerdings ist eine signifikante Verbesserung in Bezug auf Präzision und Effizienz beim Operieren nicht nachgewiesen [13].

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Der Chirurg 3 · 2013

Für eine zuverlässige und intuitive Orientierung im Raum wäre nach wie vor eine stereoskopische Darstellung (3-D) optimal. Signifikante Vorteile für die Präzision und Effizienz wurden unter experimentell standardisierten Bedingungen bereits gezeigt [2, 3, 10, 12]. Die direkte stereoskopische Sicht, d. h. 3-D-Sicht ohne Videosystem, ist in verschiedenen chirurgischen Disziplinen etabliert. Vor allem Operationen im Kopfund Halsbereich sowie am zentralen Nervensystem werden mithilfe des Stereomikroskops durchgeführt. Auch die in der konventionellen Viszeralchirurgie verwendeten Lupenbrillen geben ein vergrößertes stereoskopisches Bild. Die „transanale endoskopische Mikrochirurgie“ (TEM, Richard Wolf GmbH, Knittlingen) war die erste endoskopische Anwendung mit direkter stereoskopischer Sicht durch 2 Okulare [1]. Die so genannte Schattenoptik [6], die ohne Stereoskopie die plastische Bildwirkung verbessert, indem sie einen Schatten wirft, konnte sich in der klinischen Anwendung nicht durchsetzen. Neue 3-D-Kamera- und -Monitorsysteme erlauben nun die dreidimensionale Laparoskopie und Thorakoskopie. Dieser Artikel beschreibt die Grundlagen des stereoskopischen Sehens und der technischen Voraussetzungen. Weiter führt er in die Fachnomenklatur ein. Kursiv gedruckte Fachbegriffe werden in . Tab. 1 erklärt. Schließlich werden praktische Hinweise für die 3-D-Videosicht aufgezeigt.

Physiologie des dreidimension