Abstracts, 15. Deutscher Allergiekongress, Wiesbaden, 24.-26. September 2020
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Abstracts, 15. Deutscher Allergiekongress, Wiesbaden, 24.–26. September 2020 1. Nahrungsmittelallergie P1.1 Allergie auf Grünlippmuschelpulver – ein Fallbericht P. Kage1, J. Tomm2, J. Simon3, R. Treudler1 Universitätshautklinik Leipzig, Leipzig, Deutschland; 2Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Leipzig, Deutschland
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Hintergrund: Die Grünlippmuschel (Perna canaliculus) ist ursprünglich in Neusseeland beheimatet. In verschiedenen in v itro, in vivo und klinischen Studien wurden ihre antiinflammatorischen Effekte untersucht im Hinblick auf Rheumatoide Arthritis, Osteoarthritis und Asthma bei Menschen sowie Tieren. Kasuistik: Eine 54-jährige Patientin berichtet ihren an Arthritis leidenden Hund mit Grünlippmuschelpulver als Nahrungsergänzungsmittel zu füttern. Seit Beginn dieses Zufütterns seien ein Fließschnupfen sowie asthmische Beschwerden erstmalig aufgetreten. Nach dem Umschütten der Vorratstüte des Grünlippmuschelpulvers in eine Dose sei es zu starkem Husten und Luftnot gekommen. Zudem traten rhinokonjunktivale Beschwerden auf. Die Patientin berichtet zudem bei Spaziergängen an der Ostsee Fließschnupfen zu entwickeln, welcher sich beim Muschelsammeln verstärke. In unseren Untersuchungen zeigten sich Gesamt-IgE, Tryptase, spezifische IgE rPen a1 (Tropomyosin aus Shrimp), Miesmuschel, Thunfisch normwertig bzw. negativ. In einer Hautpricktestung auf Nahrungsmittel- und Aeroallergene konnte eine Typ-I-Sensibilierung auf Birke und Haselnuss nachgewiesen werden. Ein Pricktest auf Grünlippmuschelpulver zeigte sich sowohl nativ (6 mm) als auch in den Verdünnungsstufen 1:10 (15 mm) und 1:100 (8 mm) positiv. Ein Basophilenaktivierungstest konnte aus technischen Gründen nicht durchgeführt werden. Die Ergebnisse einer Immunoblotuntersuchung zur Allergencharakteriisierung des Grünlippmuschelpulvers stehen noch aus. Kommentar: In der Literatur findet sich bezüglich Allergien auf Grünlippmuscheln nur eine Fallstudie, welche die beruf-
Zitierweise: Diese Kongressabstracts erscheinen parallel im llergo Journal International. Zitieren Sie die Abstracts daher A bitte wie folgt: Allergo J Int 2020;29:xy
lich bedingte Einschränkung der Lungenfunktion bei Neuseeländischen Muschelöffnern untersucht hat. Bei unserer Patientin vermuten wir aufgrund der Anamnese sowie der positiven Pricktestung eine IgE-vermittelte Reaktion auf Grünlippmuscheln.
P1.2 Fleisch ist nicht alles ... S. Sabulyte, S. Hofmann Zentrum für Dermatologie, Allergologie und Dermatochirurgie, Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Universität Witten/Herdecke, Wuppertal, Deutschland
Bei einem 58-jährigen Metzger kam es wiederholt während der körperlich anstrengenden Arbeit nach dem Abschmecken von Blut- oder Leberwurstmasse zu Pruritus, Bauchkrämpfen, Übelkeit, Diarrhoe und Schwindel bis hin zur Bewusstlosigkeit. Fleisch esse der Patient gerne und stets ohne Probleme. In der Serumdiagnostik zeigte sich das spezifische IgE gegenüber A lpha-Gal mit > 100 kU/l stark erhöht (Norm < 0,35). Die Prickto-Pricktestung zeigte positive Reaktionen für Schweineblut
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