Abstracts of the 15th German Allergy Congress
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Allergo J Int (2020) 29:199–226 https://doi.org/10.1007/s40629-020-00137-3
Abstracts of the 15th German Allergy Congress Wiesbaden, September 24–26, 2020
Online publiziert: 31 August 2020 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
1. Food allergy
P1.1 Allergie auf Grünlippmuschelpulver – ein Fallbericht P. Kage1, J. Tomm2, J. Simon3, R. Treudler1 Universitätshautklinik Leipzig, Leipzig, Deutschland Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Leipzig, Deutschland
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Hintergrund: Die Grünlippmuschel (Perna canaliculus) ist ursprünglich in Neusseeland beheimatet. In verschiedenen in vitro, in vivo und klinischen Studien wurden ihre antiinflamma torischen Effekte untersucht im Hinblick auf Rheumatoide Arthritis, Osteoarthritis und Asthma, bei Menschen sowie Tie ren. Kasuistik: Eine 54-jährige Patientin berichtet ihren an Arthritis leidenen Hund mit Grünlippmuschelpulver als Nah rungsergänzungsmittel zu füttern. Seit Beginn dieses Zufüt terns seien ein Fließschnupfen sowie asthmische Beschwerden erstmalig aufgetreten. Nach dem Umschütten der Vorratstüte des Grünlippmuschelpulvers in eine Dose sei es zu starkem Husten und Luftnot gekommen. Zudem traten rhinokonjunki vale Beschwerden auf. Die Patientin berichtet zudem bei Spa ziergängen an der Ostsee Fließschnupfen zu entwickeln, wel cher sich beim Muschelsammeln verstärke. In unseren Untersuchungen zeigten sich Gesamt-IgE, Tryp tase, spezifische IgE rPen a1 (Tropomyosin aus Shrimp), Mies muschel, Thunfisch normwertig bzw. negativ. In einer Haut pricktestung auf Nahrungsmittel- und Aeroallergene konnte eine Typ-I-Sensibilierung auf Birke und Haselnuss nachgewie sen werden. Ein Pricktest auf Grünlippmuschelpulver zeigte sich sowohl nativ (6 mm) als auch in den Verdünnungsstufen 1:10 (15 mm) und 1:100 (8 mm) positiv. Ein Basophilenaktivie rungstest konnte aus technischen Gründen nicht durchgeführt werden. Die Ergebnisse einer Immunoblotuntersuchung zur Allergencharakteriisierung des Grünlippmuschelpulvers ste hen noch aus.
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Kommentar: In der Literatur findet sich bezüglich Allergien auf Grünlippmuscheln nur eine Fallstudie, welche die beruflich bedingte Einschränkung der Lungenfunktion bei Neuseeländi schen Muschelöffnern untersucht hat. Bei unserer Patientin vermuten wir aufgrund der Anamnese sowie der positiven Pricktestung eine IgE-vermittelte Reaktion auf Grünlippmuscheln.
P1.2 Fleisch ist nicht alles … S. Sabulyte, S. Hofmann Zentrum für Dermatologie, Allergologie und Dermatochirurgie, Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Universität Witten/Herdecke, Wuppertal, Deutschland Bei einem 58-jährigen Metzger kam es wiederholt während der körperlich anstrengenden Arbeit nach dem Abschmecken von Blut- oder Leberwurstmasse zu Pruritus, Bauchkrämpfen, Übelkeit, Diarrhoe und Schwindel bis hin zur Bewusstlosig keit. Fleisch esse der Patient gerne und stets ohne Probleme. In der Serumdiagnostik zeigte sich das spezifische IgE gegenüber Alpha-Gal mit >100 kU/l stark erhöht (Norm
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