Additive Fertigung bei modernen Verbrennungsmotoren

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REPORT


Additive Fertigung bei modernen Verbrennungsmotoren

© FEV

Im Forschungsprojekt LeiMot verfolgt FEV Europe zusammen mit Partnern neue Ansätze in der Entwicklung von groß­ volumigen, additiv gefertigten Motorkomponenten sowie einen erweiterten Kunststoffeinsatz zur Gewichtsreduzierung und Funktionsverbesserung.

DAS LEIMOT-PROJEKT

Heutige Pkw-Otto- und -Dieselmotoren in Vollaluminium-Bauweise sind mit modernsten konventionellen Herstellverfahren kosten- und gewichtsoptimiert. Das Leistungsgewicht dieser Motoren hat in den letzten Jahren bei konventioneller Herstellung einen asymptotischen Verlauf angenommen: Für Drei- und Vierzylindermotoren liegt es bei rund 1,1 kg/kW [1]. Dieses Verhalten repräsentiert die Balance zwischen Materialeigen­ schaften, Belastungsprofil und Strukturausnutzung unter gegebenen Herstellungsrandbedingungen. Es zeigt, dass signifikante Gewichtsreduzierungen mit konventionellen Herstellungsverfahren nicht zu erwarten sind. Der Wechsel des Herstellungsprozesses zum Laser-PowderBed-Fusion(LPBF)-Verfahren ermöglicht bei gleichen oder ähnlichen Materialien und Belastungen einen Schritt zur wei­ teren Gewichtsreduzierung.

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In dem vom BMWi geförderten Forschungsprojekt LeiMot (Leichtbau Motor) werden unter der Konsortialführung von FEV Europe ein Zylinderkopf und ein Kurbelgehäuse für das LPBF-Verfahren entwickelt. Aufgrund der hohen mechanischen Belastung wurde bewusst ein Dieselaggregat als Basis gewählt (Volkswagen 2.0 TDI, EA288 evo). Die zu ent­ wickelnden Bauteile sollen als Substitu­ tionskonzepte entstehen. Für die additiv gefertigten Aluminiumbauteile kommt die bei diesem Verfahren am häufigsten genutzte Aluminiumlegierung AlSi10Mg zum Einsatz. Die Gestaltungsfreiheit des Additive-Manufactur­ing(AM)-Designs wurde über die Ge­wichtsreduzierung hinaus auch zur Funktionsverbesserung des Motors eingesetzt. Bei der Entwicklung des LeiMotMotorkonzepts wurden für den Zylin­ derkopf und das Kurbelgehäuse die Kon­ struktionsrandbedingungen der additiven

Fertigung konsequent verfolgt. Das gilt für die Konzeptionierung bis zum Fertigungsprozess, einschließlich Stützung, Ausrichtung und Nachbehandlung [2]. Zusätzlich wurde der Einsatz des duroplastischen Spritzgussverfahrens als Ziel definiert. Um dieses sinnvoll einzusetzen, war die Entwicklung eines geeigneten Kurbelgehäusekon­­ zepts notwendig. Als Material steht ein Faserverbundkunststoff (FVK) zur Verfügung, der auf glasfaserver­ stärktem Phenolharz basiert. KONZEPTIONIERUNG DER BAUTEILE

Zunächst wurden der Zylinderkopf und das Kurbelgehäuse in die notwen­ digen Funktionen zerlegt. So konnten jede Funktion betrachtet und das Layout optimal auf die gegebenen Randbedingungen zugeschnitten werden. Zudem

A U TOR E N

Dipl.-Ing. Bernd Lindemann ist Bereichsleiter Diesel Powertrains der FEV Europe GmbH in Aachen.

Stefano Ghetti, M. Sc. Eng. ist Director Diesel Powertrains der FEV Europe GmbH in Aachen.

Dipl.-Ing. Ralf Bey ist Senior Projekt Manager Diesel Powertrains und Leiter des LeiMot-Projekts der FEV Europe GmbH in Aachen.

Can Kayacan,