Aknetherapie in der Schwangerschaft
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yerl Klinik für Dermatologie und Allergologie, Hauttumorzentrum Wiesbaden, Dr. Horst Schmidt Kliniken, Wiesbaden
Aknetherapie in der Schwangerschaft Eine topische Aknetherapie soll auch in der Schwangerschaft durchgeführt werden, um eine Verschlechterung zu verhindern und Narben zu vermeiden. Hier steht besonders die Notwendigkeit der Sicherheit der Produkte in Schwangerschaft und Stillzeit im Vordergrund. Vor allem muss eine Patientin beim Start einer Aknetherapie darauf hingewiesen werden, dass sie die Planung oder den Eintritt einer Schwangerschaft dem behandelnden Arzt mitteilt, damit entsprechende Produkte ausgewählt oder andere gemieden werden können. Die medikamentöse Therapie in der Schwangerschaft ist eine besondere Herausforderung, da sich physiologische Vorgänge zwischen dem erwachsenen und dem Säuglingsorganismus unterscheiden. Zudem sind die transdermale Penetration und die nachfolgende systemische Bioverfügbarkeit der verschiedenen topischen Aknezubereitungen wenig untersucht [18]. Die ärztliche Aufgabe ist dann, 2 Organismen, Mutter und ungeborenem Kind/Säugling, in Schwangerschaft und Stillzeit zu nützen oder zu helfen, ohne einem der beiden zu schaden. Eine topische Therapie soll auch in Schwangerschaft und Stillzeit gemäß der Indikation durchgeführt werden und mit möglichst sicheren Präparaten, d. h. auch unter dem Verständnis, dass Sicherheit vor Wirksamkeit geht, um das psychische Wohlbefinden zu erhalten und um einer weiteren Verschlechterung vorzubeugen, die zu Narbenbildung führen könnte. Ebenfalls sind stark entzündliche Zustände oder gar Superinfektionen, die zu Sepsis
führen könnten, unter allen Umständen zu vermeiden. Am wichtigsten ist, wenn zum Zeitpunkt der Konzeption eine topische Therapie mit Retinoiden durchgeführt wurde, diese sofort zu beenden. Ein Schwangerschaftsabbruch ist jedoch nicht erforderlich.
Keine Studien zum Medikamenteneinsatz in Schwangerschaft und Stillzeit Auch in Zukunft wird es Studien zum Medikamenteneinsatz in Schwangerschaft und Stillzeit nicht geben. Solche Studien können auch nicht eingefordert werden. Die hier dargestellten Publikationen berichten größtenteils über unerwünschte Effekte und Einzelfälle mit Fehlbildungen. Umso wichtiger ist es, die Patientin im Gespräch darauf hinzuweisen, dass sie bei Eintritt einer Schwangerschaft und aktuell laufender Aknetherapie sich erneut beim Dermatologen/behandelnden Arzt vorstellt. Ebenso wichtig ist, dass ärztlicherseits bei jeder Konsultation und entsprechender Therapie eine Schwangerschaft nachgefragt wird.
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Vor Ansetzen eines Aknepräparates muss eine Schwangerschaft erfragt werden Kontrollierte Studien zu Aknetherapeutika in Schwangerschaft und Stillzeit existieren nicht [1, 28]. Die Vergleichbarkeit mit vorausgegangenen Medikamentenstudien ist nur eingeschränkt möglich, da die physiologischen Veränderungen in
der Schwangerschaft pharmakologische Folgen haben, z. B. ist ein Medikament in der Schwangerschaft länger im Gastrointestinaltrakt. Die Plasmaproteinkonzentration reduziert sich, und damit steigt die
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