CED zielgenau behandeln
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Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED)
CED zielgenau behandeln Bei der Behandlung von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa werden die Therapieziele heute höher gesteckt. Neben der klinischen Remission wird häufig auch die mukosale und histologische Heilung angestrebt. FF Wie Prof. Dr. Raja Atreya, lei-
tender Immunologe am Universitätsklinikum Erlangen, berichtete, hat sich dabei das Treat-to-Target(T2T)-Konzept bewährt, bei dem die Behandlung auf ein vordefiniertes Therapieziel ausgerichtet ist und durch engmaschiges Monitoring mittels klinischer Beurteilung, Endoskopie, Sonografie und Biomarkern solange optimiert wird, bis das Ziel erreicht ist. „Ein frühzeitiger T2T-Ansatz kann Komplikationen wie Fisteln und Strikturen verhindern“, so Atreya. Morbus Crohn: Endoskopisches Ansprechen als Basis Ob das T2T-Konzept im Vergleich zur Routineversorgung Vorteile bringt, untersucht derzeit die Phase-3b-Studie STARDUST bei Patienten mit aktivem Morbus Crohn [1]. Nach Aussage von
P D Dr. Irina Blumenstein, Internistin am Universitätsklinikum Frankfurt/ Main, ist es die erste Studie einer T2TStrategie, bei der die endoskopische Response als Entscheidungsgrundlage für die Dosisanpassung des Antikörpers Ustekinumab (Stelara®) herangezogen wird. Eine Zwischenanalyse in Woche 16 habe gezeigt, dass etwa zwei Drittel der Patienten nach zwei Applikationen Ustekinumab eine klinische Remission erreichen konnten. Ca. 37 % der 220 Responder, die zu Woche 16 dem T2T-Arm zugeteilt wurden, erzielten ein endoskopisches Ansprechen, knapp 30 % eine sonografisch dokumentierte transmurale Heilung. Ein deutlich positives Signal habe es auch bei den Entzündungswerten gegeben: Bei rund 50 % der Patienten sank die Konzentration des C-reaktiven
Proteins und des fäkalen Calciprotectins um mindestens die Hälfte. Colitis ulcerosa: Benefit bei histologischer Remission Neben der klinischen und endoskopischen Remission wird für den T2TAnsatz bei Colitis ulcerosa mehr und mehr die histologische Heilung gefordert, also das Fehlen entzündlicher Infiltrate in intestinalen Biopsien. Studien zufolge, so Prof. Dr. Max Reinshagen, leitender Gastroenterologe am Klinikum Braunschweig, haben Colitis-Patienten mit histologischer Abheilung ein geringeres Risiko für Hospitalisierung, Kolektomien und Kolonkarzinome [2, 3]. Bericht: Dr. Martina-Jasmin Utzt Literatur
Quelle: Veranstaltung: Symposium „Neue Zeiten, neue Ziele? – Welche Neuerungen ergeben sich für die CED?“ im Rahmen des DGVS Digital – Best of DGVS, 17.09.2020; Veranstalter: Janssen
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1. Danese S et al (2020) Abstract, präsentiert auf dem 15. ECCO-Kongress, Februar 2020, Wien, Österreich 2. Bryant RV et al (2016) Gut 65:408–414 3. Danese S, Expertenmeinung zur BiologikaTherapie
Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen 4 · 2020
Hinweis des Verlags. Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral. J.Gastroenterol.Hepatol.Erkr.2020·18:122–12
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