Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zielgenau behandeln

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REPORT


Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zielgenau behandeln Bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa wird heute neben der klinischen Remission häufig auch die mukosale und histologische Heilung angestrebt. Wie Prof. Dr. Raja Atreya, Erlangen, berichtete, habe sich dabei das Treat-to-Target(T2T)-Konzept bewährt, bei dem die Behandlung auf ein vordefiniertes Therapieziel ausgerichtet sei und durch engmaschiges Monitoring mittels klinischer Beurteilung, Endoskopie, Sonografie und Biomarkern solange optimiert werde, bis das Ziel erreicht sei. „Ein frühzeitiger T2T-Ansatz kann Komplikationen wie Fisteln und Strikturen verhindern“, betonte Atreya.

Morbus Crohn: Endoskopisches Ansprechen als Basis

Ob das T2T-Konzept im Vergleich zur Routineversorgung Vorteile bringt, un-

tersucht derzeit die Phase-IIIb-Studie STARDUST bei Patienten mit aktivem Morbus Crohn [Danese S et al. ECCO 2020]. Nach Aussage von PD Dr. Irina Blumenstein, Frankfurt/Main, sei es die erste Studie einer T2T-Strategie, bei der die endoskopische Response als Entscheidungsgrundlage für die Dosisanpassung des Anti-Interleukin-12/23-Antikörpers Ustekinumab (Stelara®) herangezogen werde. Eine Zwischenanalyse in Woche 16 habe gezeigt, dass etwa zwei Drittel der Patienten nach zwei Applikationen Ustekinumab eine klinische Remission erreichen konnten. Zirka 37 % der 220 Responder, die zu Woche 16 dem T2T-Arm zugeteilt wurden, erzielten ein endoskopisches Ansprechen, knapp 30 % eine sonografisch dokumentierte transmurale Heilung. Ein deutlich positives Signal

Hepatozelluläres und Pankreaskarzinom

Neue Optionen in der Therapie gastrointestinaler Tumoren Malignome des Gastrointestinal(GI)trakts sind nach wie vor mit einer hohen Sterblichkeit verbunden. Mit neuen Wirkstoffen und Kombinationstherapien konnte die Prognose für Patienten mit hepatozellulärem (HCC) und Pankreaskarzinom (Ca) in letzten Jahren jedoch verbessert werden. Bei der multidisziplinären Behandlung des HCC hat die Stadieneinteilung wichtige therapeutische Konsequenzen. Für das Staging sei aber nicht nur die Ausdehnung des Tumors, sondern auch die Leberfunktion von großer Bedeutung, erklärte Prof. Dr. Thomas Berg vom Universitätsklinikum Leipzig. Es bestehe immer die Sorge einer Verschlechterung und das Ziel die Leberfunktion möglichst lange zu erhalten. In der stadienadaptierten Therapie des HCC gebe es neue Hoffnungen durch Immun- und Kombinationstherapien. Berg berichtete über Fortschritte in der Systemtherapie und Ergebnisse von

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GASTRO-NEWS  2020; 07 (6)

Phase-III-Studien bei fortgeschrittenem HCC. So konnten aktuelle Daten die Wirksamkeit des Multikinase-Inhibitors Lenvatinib (Lenvima®) als Erstlinientherapie des fortgeschrittenen oder inoperablen HCC bestätigen, die noch keine systemische Erstlinientherapie erhalten hatten. Grundlage der Zulassung waren die Ergebnisse der internationalen, randomisierten, multizentrischen, offenen PhaseIII-Studie REFLECT, in der Lenvatinib hinsichtlich des primären Endpunkts Gesamtüberleben (OS) dem bisherigen Standard