Chancen einer H 2 -Infrastruktur
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CHANCEN EINER H 2-INFRASTRUKTUR Innerhalb der nächsten zwei Jahre kommen zahlreiche serienreife Brennstoffzellenfahrzeuge auf den Markt. Zeitgleich werden in Deutschland viele Wasserstofftankstellen installiert, um zumindest den urbanen Raum abzusichern. Eine rasche flächendeckende brennstoffzellen-basierte Elektromobilität ist aber ein ambitioniertes Ziel. Doch Fortschritte bei der Reduzierung der Kosten pro kW für ein Brennstoffzellensystem geben Hoffnung.
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BILD © Daimler
SERIENREIFE BRENNSTOFFZELLE
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft. Die Energie von morgen ist Wasser, das durch elektrischen Strom zerlegt worden ist. Die so zerlegten Elemente des Wassers, Wasserstoff und Sauerstoff, werden auf unabsehbare Zeit hinaus die Energieversorgung der Erde sichern”. Jules Verne würde sich heute gewaltig ärgern. Denn seine Vorhersage, die er in dem Buch „Die geheimnisvolle Insel“ bereits 1874 niederschrieb, ist nicht eingetroffen. Der französische Autor schlussfolgerte, dass die vom Schweizer Chemiker Christian Friedrich Schönbein 40 Jahre zuvor entwickelte erste, primitive Brennstoffzelle alle Energieprobleme lösen wird. Und obschon die Brennstoffzelle in der Raumfahrt und in U-Booten schon lange zur Stromerzeugung genutzt wird, für einen großflächigen Einsatz im Alltag fehlen noch wichtige Voraussetzungen. Beispielsweise sind viele Details der Chemie einer Brennstoffzelle noch unbekannt, um hocheffiziente und langlebige Systeme zu fertigen. Dazu gehört etwa das Verständnis der Reduktion des Sauerstoffs. Allerdings glauben die Entwickler, die technischen Defizite in Kürze in den Griff zu bekommen. Siehe dazu auch die Reportage „Die Langstreckenelektromobilität“ in der Mai-Ausgabe der MTZ [1]. Für erste Kleinstserien aber erfüllt die derzeitige Brennstoffzellentechnik die wichtigsten Kriterien.
So plant Toyota zusammen mit Nissan, Honda und Hyundai den Verkauf erster Brennstoffzellenfahrzeuge (FCEVs) schon im kommenden Jahr 2014. Parallel dazu haben sie gemeinsam mit verschiedenen Organisationen eine Absichtserklärung unterzeichnet. Darin ist festgelegt, wie auch die dafür notwendige Wasserstofftankstellen-Infrastruktur, aufgebaut werden soll. Auch Daimler hat soeben bekanntgegeben, mit Ford und Nissan gemeinsam ein Brennstoffzellensystem zu entwickeln – mit dem Ziel, die hohen Investitionskosten zu deckeln. Zudem erhoffen sich die Stuttgarter eine großflächige Markteinführung der weltweit ersten wettbewerbsfähigen Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle bereits in 2017. Ein Blick in die Strategiepapiere der Autohersteller zeigt im Übrigen, wie beeindruckend lang bereits die Liste der fahrbereiten Versuchsfahrzeuge, Prototypen und Kleinserienmodelle ist, die seit dem Jahr 2000 weltweit in der Erprobung sind – und in der Regel mit einer Polymerelektrolytbrennstoffzelle (PEM) funktionieren. Ob Audi mit dem Q5 HFC (98 kW, PEM), Fiat mit dem Panda (60 kW, PEM) oder Volkswagen mit dem Passat Lingyu, einem Hybrid aus Brennstoffzelle (55 kW, PEM) und Li-Ion-Akkumulator – nahezu jeder Autohersteller hat mindestens ein Mod
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