Herkules und H 2
- PDF / 170,102 Bytes
- 1 Pages / 595.276 x 790.866 pts Page_size
- 40 Downloads / 218 Views
Herkules und H2 Liebe Leserin, lieber Leser, wer hat‘s erfunden? Die Schweizer ha ben‘s erfunden! Dieser Spruch bestätigt sich einmal mehr, wenn man im briti schen Wasserstoff-Blog „H2-View“ liest, dass demnächst 1600 BrennstoffzellenLkw durch die Schweiz fahren werden, die mit grünem Wasserstoff arbeiten. Diese Meldung machte sogar bis zur Asia-Pacific Hydrogen Association in Singapur die Runde, die sie für so wich tig erachtete, dass sie in den Newsletter aufgenommen wurde. Statt vieler Worte lassen die Schweizer also mit dem Joint Venture namens Hyundai Hydrogen Mobility (HHM) Taten folgen. Sie haben mit H2 Energy ein schlüssiges Gesamt konzept erarbeitet, das sie konsequent mit Partnern umsetzen. Bis 2025 wird der HHM-Partner Faurecia die 1600 Schwerlast-Lkw vom Typ Hyun dai H2 Xcient mit 190-kW-Brennstoffzel len ausrüsten. Faurecia wird den Spei cher für 35 kg Wasserstoff pro Lkw in seinem Kompetenzzentrum in Bavans (Frankreich) herstellen. 1600 Lastwagen in fünf Jahren: Das ist mit 27 Einheiten pro Monat noch eine recht kleine Pro duktionsrate. Faurecia schätzt aber, dass global bis 2030 rund 350.000 neue Nutzfahrzeuge mit der Brennstoffzel lentechnik ausgestattet sein werden. Ein prosperierender Markt.
Käffchen
nötig?
Fuel Cell zusammengeführt. Stattdes sen wird die Forschung und Entwick lung von Brennstoffzellen für Pkw ein gestellt. Der Brennstoffzellen-„Papst“ Christian Mohrdieck wechselt von der Mercedes-Benz Fuel Cell in Nabern dann in das neue Joint Venture als Co-Geschäftsführer. Dies bedeutet also das Aus der Brenn stoffzellen-Pkw-Sparte bei Daimler. Sie startete 1994 bei den Stuttgartern mit dem ersten Brennstoffzellenauto der Welt, dem Necar 1 auf Basis des Mercedes-Benz-Transporters MB 100. Nach 25 Jahren wird diese Sparte nun mit dem 3000-mal gebauten Mercedes-Benz GLC F-Cell aufgelöst. Immerhin ist Deutschland noch die Nummer 1 bei H2-Tankstellen für Pkw in Europa. Mit derzeit 87 Stationen ver fügt kein anderes europäisches Land über ein ähnliches Netz (Europa als Ganzes hat insgesamt nur 177). Hoffent lich lassen sich für Daimler Truck und Volvo die Pkw- schnell auf die LkwAnschlüsse umrüsten, was aber wegen der verschiedenen Rüssel und Druckni veaus fast unmöglich wird.
Dipl.-Ing. Michael Reichenbach Stellvertretender Chefredakteur
Hier möchte auch ein deutsch-schwedi sches Bündnis mitspielen, denn Daimler Truck und Volvo Group kooperieren bei der Entwicklung von Brennstoffzellen. Nur große und starke Firmen, die sich auch noch zu einem Joint Venture ver einen, können diese H2-Herkulesaufgabe stemmen. Ziel sei die serienreife Ent wicklung, Produktion und Vermark tung von Brennstoffzellensystemen für den Einsatz in schweren Nutzfahrzeu gen. Daimler hat dafür all seine Brenn stoffzellenaktivitäten in dem Gemein schaftsunternehmen Daimler Truck ATZ 09|2020 122. Jahrgang
Partner | schafft | Perspektiven
3
Vitaldatenanalyse für sicheres Platooning. Müde Fahrer sind auch beim teilautonomen Fahren ein Risiko. Denn bei unvorhergesehenen Ereignissen ist schnelle Reakt
Data Loading...