Das richtigte Herz-Kreislauf-Medikament - was, wann und wie?
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Treskatsch Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin, Charité Campus Benjamin Franklin, Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, and Berlin Institute of Health, Berlin, Deutschland
Das richtigte Herz-KreislaufMedikament - was, wann und wie? Die perioperative Aufrechterhaltung einer suffizienten Herz-Kreislauf-Funktion stellt eine der Kernkompetenzen des Anästhesisten dar [1]. Insbesondere die Sicherstellung eines ausreichenden Sauerstoffangebots (DO2 ) an die Organe liegt im Fokus jedweder Therapie. Hierbei gilt es, ein Missverhältnis zwischen Blutfluss und Widerstand mit resultierender Hypoperfusion zu vermeiden. Neben klinischen Zeichen wie z. B. einer verlängerten Rekapillarisierungszeit deutet häufig eine arterielle Hypotension auf eine perioperative Einschränkung der HerzKreislauf-Funktion hin. Allein die Induktion einer Allgemeinanästhesie im Kontext einer stetig älter werdenden, multimorbiden Patientenpopulation bedingt in der Vielzahl der Fälle eine Hypotension [2]. Eine intraoperative Hypotension wiederum ist signifikant mit einer erhöhten 30-Tages-Letalität assoziiert, wie Monk et al. eindrücklich in ihrer Studie an >30.000 Patienten zeigen konnten [3]. Dabei ist nicht nur die Schwere, sondern auch die Dauer der Hypotonie für das klinische Outcome entscheidend. So bedingt eine Reduktion des mittleren arteriellen Blutdrucks (MAD) 5 min eine nahezu 21fach erhöhte Wahrscheinlichkeit („odds ratio“ [OR] 20,826; 95 %-Konfidenzintervall [95 % CI] 8,884–48,822) zu versterben. Um eine perioperative Hypotension adäquat therapieren zu können, ist die Überwachung des Blutdrucks essenziell. Ein Blutdruckmonitor ist daher obligatorischer Bestandteil des Anästhesiearbeitsplatzes [4]. In den letzten
Jahren stehen neben der nichtinvasiven oszillometrischen Blutdruck(NIBD)und der invasiven Blutdruck(IBD)-Messung weitere Verfahren zur Verfügung (z. B. nichtinvasive „patch clamp“ basierte kontinuierliche Blutdruckmessung), die unter Berücksichtigung methodenimmanenter Limitationen perioperativ eingesetzt werden können [5]. Das Risikoprofil des Patienten sowie das Operationsrisiko bestimmen letztendlich die Invasivität und die Frequenz der Überwachung des Blutdrucks. Pathophysiologisch ist jedoch darauf hinzuweisen, dass der Blutdruck nur als „ein“ Surrogatparameter des DO2 interpretiert werden darf, da nicht immer eine lineare Korrelation zwischen dem Blutdruck und dem Schlagvolumen besteht [6]. So kann ein normaler Blutdruck trotz hochgradig eingeschränkter kardialer Funktion bestehen und eine klinisch relevante Hypoperfusion vorliegen. Eine hämodynamisch fokussierte Echokardiographie kann in diesem Kontext wertvolle differenzialdiagnostische Erkenntnisse liefern [7].
Eine pathophyisologisch»orientierte medikamentöse Unterstützung der Herz-Kreislauf-Funktion kann das perioperative Outcome verbessern Zur Therapie einer perioperativen Hypotension steht dem Anästhesisten eine Vielzahl von Medikamenten zur Verfügung. Neben einer Flüssi
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