Der Herr Carl
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URO-Kult
„Sitz ich beim Schwager vorn“
Der Herr Carl
D
er Nobelpreisträger Manfred igen bezeichnete es in einem E Festvortrag vor der Studienstif tung des deutschen Volkes als das Merk mal genialer Menschen, „neue Dimen sionen zu entdecken und formale Begren zungen zu durchbrechen“. Folgt man diesem anspruchsvollen Ansatz, fällt der am 12. Oktober 1909 in Hönningen an der Aar geborene Geheime Sanitätsrat der Bundesrepublik Deutschland und rein erbige „Gründer-Gen“-Träger Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Carl-Erich (Josef Karl Heinrich Erich; Charly) Alken fraglos in diese monumentale Kategorie.
Wasser oder Wein?
© Joachim Barfknecht / dpa / picture alliance
Es müsse offen bleiben, ob Alken mit Wasser oder Wein getauft worden sei, schrieb der Ausnahmeinternist Rudolf Gross zu dessen 75. Geburtstag im Deut
Carl Erich Alken im Jahr 1970
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schen Ärzteblatt, dessen medizinischwissenschaftliche Redaktion der WahlHomburger wie so vieles andere in Szene gesetzt und geleitet hatte. Mit Sicherheit aber war er der einzige Urologe, nach dem eine O rchidee (Phaleanopsis C.E. Alken) benannt wurde.
Gleichzeitig vielgleisig Seinen Stammplatz in der Ruhmeshalle der Medizinweltgeschichte hat sich der bekennende und praktizierende Men schenfreund aus dem Muffland („Der red mit de’ Leit“) mit der strategisch meister haft („gleichzeitig vielgleisig“) eingefädel ten Akademisierung der bis dahin in chi rurgischen Kliniken ein unterwürfiges Schattendasein fristenden Steinschnei derzunft verdient. Mit dem unbeirrbaren Vorsatz, die Urologie in Deutschland zu „programmieren“ (nota bene!) und aus dem allumfassenden Mutterschoß schneidender Disziplinen ans akademi sche Licht und in die berufsständische Anerkennung zu führen, zog der poly glotte, japanophile Homme de Lettre alle Register seiner schillernden, bildungs bürgerlich gefestigten Persönlichkeit und machte seinem Kaisernamen (Karl, „frei er Mann“) alle Ehre. Dass es dem begnadeten Networker und visionären Start-Upper an Selbstver trauen nicht mangelte, spiegelt sich in dem Anekdotenklassiker wider, demzu folge er in seiner Einführungsvorlesung regelmäßig mit einem Augenzwinkern erwähnte, es gäbe zwei berühmte Urolo gen in Europa – der andere lebe in Paris. Seit seiner Kindheit im Schatten der Porta Nigra war sein Verhältnis zum „Erbfeind“ ein inniges, schließlich habili tierte er an der elitären Sorbonne über die Periduralanästhesie, die er in der Berliner St. Hedwigs-Klinik von seinem Mentor Alexander von Lichtenberg gelernt hatte. So waren es auch die französischen Besat zer, die den weltmännischen Arzt und Wissenschaftler bei seinen ambitionier ten Vorhaben unterstützten. Dass er aus
einer Baracke eine der schönsten urologi schen Kliniken der Bundesrepublik schuf, gehört zu seinem diplomatischen Ge schick im Umgang mit den „Maßgeb lichen“. Die „Klinik im Walde“ war das höchste Gebäude in Homburg und wur de zum Wallfahrtsort für Urologen aus aller Herren Länder.
Hoch auf dem gelben Wagen Bis zu seiner Emeritierung 1975 war die Klinik ein M
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