Der Newsletter des DPR
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12/2020
DER NEWSLETTER DES DPR
Deutscher Pflegerat e.V. Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen In Kooperation mit
Franz Wagner Präsident des Deutschen Pflegerats
Editorial
Nun sind andere am Zug – Taten sind gefragt
E
ines der schwierigsten Jahre für die Profession Pflege in Deutschland neigt sich dem Ende zu. Niemand hätte sich zu Beginn des Jahres 2020 nur annähernd vorstellen können, was auf die professionell Pflegenden in Deutschland in diesem Jahr an enormen Belastungen zukommt. Wir alle zusammen haben die erste und bislang die zweite Welle der Corona-Pandemie gut bewältigt. Unser Gesundheitssystem in Deutschland war und ist auf solche Herausforderungen vorbereitet. Das vorhandene Wissen und der Zusammenhalt der Profession Pflege sowie unser Berufsethos haben dabei eine sehr wichtige Rolle gespielt. Deutlich wurde, dass wir in der Pflege wesentlich mehr Kompetenzen übernehmen können, als uns dies von vielen anderen Akteuren des Pflege- und Gesundheitsbereichs bislang zugetraut und bewilligt wurde. Gleichzeitig wurde durch die Pandemie unverkennbar klar, dass es in der Pflege in Deutschland vor allem an Kolleginnen und Kollegen mangelt. Dieser Missstand, der vom Deutschen Pflegerat über viele Jahre hinweg immer wieder hervorgehoben wurde, wurde jetzt schmerzhaft erlebbar. Die Profession Pflege hat dies dadurch kompensiert, dass sie sich über die Belastungsgrenze hinaus dafür eingesetzt hat, dass die Pandemie bewältigt wird. Und solange noch kein Impfstoff vorhanden ist, wird dies auch weiterhin der Fall sein. Applaus und ein kleiner Bonus für diesen Einsatz reichen als Gegenleistung hierfür seit langem nicht mehr aus. Wir brauchen auch keine schönen Worte, Taten sind gefragt! Für das Jahr 2021 wünschen wir uns endlich mehr Kolleginnen und Kollegen und den gleichberechtigten Respekt, der auch anderen Heilberufen gegeben wird. Der Deutsche Pflegerat wünscht Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start in das neue Jahr 2021.
IM FOKUS Pflegeberufe attraktiv für Berufseinsteiger Im Jahr 2019 begannen 71.300 Menschen eine Fach- bzw. Helferausbildung in der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege bzw. der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Das waren 8,2% bzw. 5.400 mehr als ein Jahr und 39% mehr als zehn Jahre zuvor. Diese Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen: Die Pflegeberufe sind beliebt. Doch wie viele schließen die Berufsausbildung ab? Im vergangenen Jahr schlossen rund 44.900 Menschen ihre Ausbildung in einem Pflegeberuf erfolgreich ab. Bei einem Start von 63.200 Jugendlichen im Jahr 2016 haben wir schon in der Ausbildung fast 29% motivierte junge Menschen in diesen drei Jahren verloren. Die Gründe dafür sind vielfältig und oft beschrieben. Was braucht es? Beispielsweise bessere Arbeitsbedingungen, mehr Gehalt, mehr Kollegen, flexible Dienstplangestaltung. Die Praxisanleitung und auch das Klima im Haus sowie die zwischenmenschlichen Beziehungen, müssen stimmen. An ihnen muss gearbeitet werden, tagtäglich. Gelingt uns das, kann der erfreuliche
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