Der Sinn der Befruchtung

E. Maupas 27 und R. Heutig 28 haben den Sinn der Befruchtung in einer Anregung zur Zellproliferation gesehen. Sie stellten sich vor, daß nach einer Serie von ungeschlechtlichen Teilungen eine proliferative Erschöpfung eintrete, die eben durch die Befrucht

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REPORT


Univ.-Dozent Dr. med.

Hans Homma

Vorstand des pathologischen Institutes Salzburg

Mit 2 Textabbildungen

SPRINGER-VERLAG WIEN GMBH 1958

Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten © Springer-Verlag Wien 1958 Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag in Vienna 1958 ISBN 978-3-211-80478-0 ISBN 978-3-7091-4486-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-7091-4486-2

Vorwort Das Formproblem des Lebendigen ist so alt wie die Naturwissenschaft. Alle kausale Forschung versagt an ihm. Die Domane der modernen Physik und Chemie ist die Welt der Atome und Molekiile. Die Physikochemie dehnt ihr Arbeitsgebiet bis in die Dimensionen von Molekiilgruppen, den Mizellen, aus. Die GesetzmaBigkeit der Form des Lebendigen aber erstreckt sich in sehr viel groBere Dimensionen. Chemie und Physik sowie Physikochemie bringen ihrem Forschungsbereich gemaB immer genaueren AufschluB iiber das materielle Substrat des Lebens. Fiir das Leben ist aber nicht nur das materielle Substrat wichtig in allen seinen physikalisch und chemisch erfaBbaren Details, sondern auch die Struktur und Form dieses Substrates; beide stellen Relationen dar, also etwas Abstraktes, Immaterielles. Dieses refraktare Verhalten des Formproblems in der Biologie gegeniiber physikalisch-chemischen Forschungsmethoden finden wir wieder in der Psychologie. Der Antithese zwischen Materiellem und Immateriellem begegnet man im Bereich des Lebendigen auf Schritt und Tritt. Es besteht, wie in jedem Lehrbuch der Psychologie zu lesen ist, eine uniiberbriickbare Kluft zwischen den mit den Mitteln der Physik und Chemie erfaBbaren Vorgiingen des Sehaktes einerseits und der immateriellen, aber an das materielle Substrat gebundenen Empfindung etwa von rot anderseits. Die alte Gegensatzlichkeit von Materialismus und Vitalismus ist insoferne vielleicht nicht recht gliicklich formuliert, weil der Vitalismus seinem Wortstamm nach bereits die beiden fiir das Leben so untrennbaren Komponenten, niimlich die des Materiellen einerseits und des Immateriellen anderseits, sc. der Form und Struktur schon in sich begreift. Das eigentlich Antithetische ware das materielle Substrat des Lebendigen und die immaterielle Form desselben. Das Neue dieser Schrift ist die Hypothese einer formativen potentiellen Energie in jeder Zygote, in der sie durch Amphimixis entsteht. Von diesem maximalen Wert derselben zehren alle folgenden formativen Vorgiinge. Auch diese Vorstellung enthiilt die alte Antithese. Die formative potentielle Energie hat niimlich viel mehr mit psychologischer Energie, etwa der des Willens, gemeinsam, als mit den materiellen Energien, die einerseits dem Gesetz der Erhaltung der Energie unterstehen und denen anderseits allein jenes epochale Gleichheitszeichen gilt, das im J ahre 1905 von A. EINSTEIN zwischen Masse und Energie gesetzt wurde. Es wird versucht werden, an Hand vieler Beispiele aus der Biologie die Hypothese zu stiitzen.

IV

Vorwort

Mit Freude nehme ich auch diese Gelegenheit wahr, den Herren Professoren Dr. W. KuHNELT, Vorstand des II. Zoologischen Institutes