Digitalisierung im Gesundheitswesen

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FORUM

Digitalisierung im Gesundheitswesen Ursula Sury1 © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2020

Ausgangslage Die Welt befindet sich momentan aufgrund der CoronaPandemie (auch COVID-19 genannt) in einer außerordentlichen Lage. Durch die anhaltende Pandemie haben sich vermehrt Diskussionen betreffend der Digitalisierung der im Gesundheitswesen tätigen Akteure entfacht. Spitäler, Praxen und Therapeuten reichen bei den Kostenträgern unzählige Rechnungen ein. Der Rechnungsversand funktioniert routiniert. Vielfach gehören aber weitere Dokumente zu den Rechnungen, wie bspw. Aufnahmen bildgebender Verfahren, Laborbefunde, Austrittsberichte, Überweisungen und sogar Videos. Die bisherige Trägheit der digitalen Transformation im Gesundheitswesen ist einerseits durch die strengen Auflagen des Gesetzgebers, anderseits durch die datenschutzrechtlichen Sicherheitsbedenken und die Furcht vor der zunehmenden Cyber-Kriminalität zu erklären. Patientendaten enthalten sehr sensible Informationen, die nicht in unbefugte Hände geraten dürfen. Hier müssen die Akteure im Gesundheitswesen mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen dafür sorgen, dass die Daten ihrer Patienten bestmöglich gegen allfällige Attacken geschützt sind. Die digitale Transformation im Gesundheitswesen bedingt, dass die Akteure bei solchen anspruchsvollen Digitalisierungsprojekten die datenschutzrechtlichen Auflagen präzise umsetzen.

Digitalisierung im Gesundheitswesen Bei all den komplexen Anforderungen und Schweiz-spezifischen Herausforderungen ist eines gewiss: Wenn es gelingt, dringende Fragen in Bezug auf die Sicherheit der Daten in den Griff zu bekommen, ist das Potenzial immens. Durch die Digitalisierung entsteht ein elektronischer Infor Ursula Sury

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Luzern, Schweiz

mationskreislauf von Aufnahme, Übermittlung, Verarbeitung und Interpretation von Gesundheitsdaten. Arztbriefe, Labordaten, Röntgenbilder, Diagnose- und Medikationslisten stehen in digitalisierter Form zur Verfügung und können jederzeit abgerufen werden. Das schafft Transparenz und beschleunigt Abläufe. Gesundheitsakteure erhalten einen schnelleren Überblick über den Zustand des Patienten und können notwendige Behandlungsschritte schneller einleiten. Davon profitiert nicht zuletzt der Patient. Die engere Vernetzung und Abstimmung der verschiedenen Leistungserbringer vereinfacht die gesamtheitliche Betrachtung der Gesundheit eines Patienten. Neben den Patienten profitieren auch alle anderen Beteiligten von digitalen Strukturen. So haben beispielsweise Big-Data-Technologien das Potenzial, tiefgreifende Veränderungen in den Behandlungsmethoden zu bewirken. Die bestehenden Datenmengen stellen eine wertvolle Basis dar, um aus ihnen neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu ziehen oder in schwierigen und komplexen Angelegenheiten schnelle Entscheidungen zu finden – die richtigen Analysetools vorausgesetzt.

Datenschutz & Digitalisierung im Gesundheitswesen Laut Schweizer Bundesgesetz über den Datenschutz (DSG) sind Personendaten alle Angaben, die