Fallbericht: heterotope Retransplantation von kryokonserviertem Ovarialgewebe nach Adenokarzinom der Cervix uteri
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Einleitung Die Inzidenzen für eine Vielzahl von Krebserkrankungen sind weltweit nach wie vor im Steigen begriffen, gleichzeitig rückt eine spätere Familienplanung aufgrund verbesserter Therapien bei onkologischen Patientinnen und einer dadurch deutlich erhöhten Überlebensrate zunehmend ins Zentrum des Interesses. Eine Chemo- und/oder Strahlentherapie zur Behandlung onkologischer oder autoimmunbedingter Erkrankungen schädigt die Eierstockfunktion meist nachhaltig. Die radikale Reduktion der Eizellreserve führt zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Reproduktionsfähigkeit und der endokrinen Funktion bis hin zum vorzeitigen Versagen der Ovarialfunktion(POF). Die Mehrzahl derjungen Patientinnen, die aufgrund einer Tumorerkrankung eine operative Behandlung und/oder eine Strahlen- oder Chemotherapie erhalten, müssen eine spätere Beeinträchtigung ihrer Fertilität befürchten [1]. Das Potenzial, nach überstandener Erkrankung eigene Kinder zu bekommen, stellt einen wichtigen Bestandteil der von diesen Frauen erhofften späteren Lebensqualität dar [2]. Genauere Information und ausführliche Aufklärung über das eigene zukünftige Fertilitätspotenzial und eventuelle diesbezügliche Einschränkungen durch eine onkologische Therapie sind daher als Teil der Aufklärung der Krebstherapie durch die behandelnden Ärzte notwendig und von
Markus Lipovac · Julia Herzog · Martin Imhof Karl Landsteiner Institut für zellorientierte Therapie in der Gynäkologie, Korneuburg, Österreich
Fallbericht: heterotope Retransplantation von kryokonserviertem Ovarialgewebe nach Adenokarzinom der Cervix uteri einer überwiegenden Mehrheit der Patientinnen ausdrücklich erwünscht (Statement ASCO 2011 [3]). Während für die gut etablierte Methode der Kryokonservierung von Eizellen und Embryonen eine Stimulationsbehandlung von etwa 2 Wochen notwendig ist, kann die Entnahme von Ovarialgewebe jederzeit durchgeführt werden und hat damit nicht die Verzögerung der onkologischen Therapie zur Folge. Die operativen Maßnahmen, Indikationen und Voraussetzungen zur Gewinnung von ovariellem Gewebe, die anschließende Kryokonservierung und begleitende Maßnahmen wurden unlängst beschrieben [4]. Von verschiedenen Arbeitsgruppen wurden weltweit bislang über 170 Lebendgeburten nach Retransplantation von Ovarialgewebe berichtet, 130 davon sind publiziert [5].
Die Patientin
eingelagert wurde. Zwei Tage später erfolgte die erweiterte Hysterektomie mit Adnexektomie beidseits sowie Lymphknotendissektion. Eine Chemotherapie mit anschließender Bestrahlung wurde aufgrund der günstigen histologischen Ergebnisse sowie der Tumorbiologie nicht durchgeführt. In den darauffolgenden 5 Jahren waren alle Nachsorgekontrollen unauffällig, die Rezidivfreiheit konnte allzeit gewährleistet werden. Wegen starker menopausaler Symptomatik erhielt die Patientin seit Ende Jänner 2014 eine Hormonersatztherapie mit Estrogel 0-0-2, alternierend 0-0-3. Im November 2019 erfolgte auf Wunsch der Patientin die Wiederherstellung der eigenen Hormonproduktion durch die Retransplantation von 2 Ovargewebestücken, die in ei
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