Versorgung von Menschen nach Amputation
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Versorgung von Menschen nach Amputation Phantomschmerz, Ödeme, Kontrakturen Für einen Menschen, der sich mit dem Verlust einer Gliedmaße auseinandersetzen muss, bedeutet dies eine große Belastung und einen schweren Einschnitt in sein bisheriges Leben. Für Pflegende ist die Versorgung eines Patienten vor und nach Amputation eine besondere Herausforderung.
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äufig haben die Betroffenen schon lange Krankheitsverläufe mit – nicht selten – starken Schmerzen hinter sich. Für sie heißt es, nach der Amputation ihr Leben neu zu organisieren und die Kraft aufzubringen, sich aktiv mit der neuen Situation auseinanderzusetzen. Unter einer Amputation versteht man die teilweise oder vollständige Abtrennung einer Gliedmaße im knöchernen Bereich. Die Gründe, die eine Amputation notwendig machen, sind unterschiedlich. Während bei jüngeren Menschen vorwiegend angeborene Fehlbildungen, Sport- und Verkehrsunfälle, aber auch Krebserkrankungen und Infektionen dafür verantwortlich sein können, liegt die Ursache bei der älteren Generation vorwiegend in der pAVK, der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit. In Deutschland gibt es kein Amputationsregister. Das bedeutet, es gibt keine gesicherten Zahlen zur Anzahl der Amputationen. Schätzungen zufolge sind es jährlich etwa 60.000 Amputationen, sowohl Minor- als auch Majoramputationen. Eine Minoramputation kann von der Zehenamputation bis zur Mittelfußamputation reichen. Von einer Majoramputation spricht man, wenn oberhalb des Sprunggelenkes amputiert wird, also im Unterschenkel- oder Oberschenkelbereich.
Häufigste Ursache für eine Amputation bei älteren Menschen ist die p eriphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). Etwa zwei Drittel aller Menschen mit Amputation sind über 60 Jahre alt und in den meisten Fällen von der pAVK betroffen. Zu den Risiken, an einer Arterienverkalkung zu erkranken, gehören der Diabetes mellitus, die Hypertonie, die Hyperlipoproteinämie (Fettstoffwechselstörung) und der Nikotinabusus. Bei der pAVK kommt es im Verlauf zu einer fortschreitenden Stenosierung oder Okklusion der arteriellen Beingefäße. Nur sehr selten sind die Armarterien betroffen. Unterteilt wird die pAVK in vier Stadien.
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Die Behandlung der pAVK erfolgt stadiengerecht. Das heißt, während in den ersten beiden Stadien der Fokus auf konservativen Maßnahmen wie Nikotinkarenz, Blutzuckereinstellung, Gehtraining liegt, sind im Stadium III und IV interventionelle bzw. operative Maßnahmen erforderlich. Wenn alle therapeutischen Maßnahmen der Durchblutungsverbesserung ausgeschöpft sind, die Heilung einer erkrankten Zehe, eines Fußteils oder eines Beines nicht mehr möglich ist und der Patient Gefahr läuft, ohne Amputation großen gesundheitlichen Schaden zu nehmen, wird eine Amputation notwendig. Der Operateur wird versuchen, die Amputationshöhe so niedrig wie möglich zu halten, denn danach richtet sich die weitere prothetische Versorgung. Ein schmerzfreier, belastbarer Stumpf schafft die Basis für eine erfolgreiche Rehabilitation.
Präoperative Maßnahmen In der Zeit vor einer geplanten Amputatio
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