Funktionsintegration am Beispiel der Systemkonzeption einer Elementfassade

Bei der Erarbeitung des elementierten Fassadenkonzeptes für nichttragende Fassaden von Büro- oder Wohngebäuden wurden der Mehrlagen- und der Mehrschichtenaufbau gewählt. Dadurch werden die Lösungen den physikalischen und werkstoffspezifischen Einflüssen u

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systematisches Entwickeln am Beispiel zukünftiger Fassadenlösungen, DOI 10.1007/978-3-658-12213-3_6, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2015

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6 Systemkonzeption einer Elementfassade

Durch Funktionsintegration können der konstruktive Aufwand, die verbaute Masse und die eingesetzte Energie für Herstellung, Betrieb und Rückbildung reduziert werden. Die resultierenden Lösungen erfüllen damit die ökologisch gesetzten Anforderungen besser als hybride Konstruktionsweisen. Aus den Analysen von vorhandenen Fassadenlösungen sind die in Tabelle 6.1 aufgelisteten, als relevant erarbeiteten Kriterien ausgewählt. Anhand dieser Kriterien ist die Bewertung von Lösungsvarianten in der darauffolgenden Systemsynthese und -konzeption nachvollziehbar. Die Maßnahmen und Effekte sind der Zuordnungstabelle in Anhang B.3 entnommen. Tabelle 6.1: Relevante Kriterien zur exemplarischen Abbildung von Funktionsintegration am Beispiel einer Elementfassade Kriterien

Funktionen

Maßnahmen/Mittel

EF

SF

Strahlungsleistung

Dämmen/Dämpfen

Wärmeschutz

E

S|M

Lufttemperaturniveau

Dämmen/Dämpfen

Wärmeschutz

E

S

rel./abs. Luftfeuchte

vorhandener Feuchtegehalt

Temperaturregulierung, Feuchteschutz

S

E|S

Winddichtigkeit

Dichten

Windeinfluss ausschließen

E

S

Lärmpegel

Dämmen/Dämpfen

Schallschutz

E

M|I

Wasserdichtigkeit

Umleiten, Dichten

Wasser ausschließen

S

S

NF

Entflammbarkeit

Ausbreitung verhindern

Feuerschutz

E

E|I

Feuerbeständigkeit

Entstehung verhindern

Feuerschutz

E

E|I

Klangqualität

Regulierung/Steuerung

Raumakustik einstellen

E

Temperaturverteilung

Regulierung/Steuerung

Temperaturregulierung

E

E

Feuchteverteilung

Regulierung/Steuerung

Temperaturregulierung, Stoffwechsel

S

S|E

Lichtmenge

Regulierung/Steuerung

Belichtung

E

Lichtqualität

Regulierung/Steuerung

Belichtung

E

Luftmenge

Regulierung/Steuerung

Stoffwechsel

S

Luftgeschwindigkeit

Regulierung/Steuerung

Stoffwechsel

S

GWP

Art der Umsetzung

Ressourcenreduktion

I

M|S|I

PEI

Art der Umsetzung

Ressourcenreduktion

I

M|S|I

Abkürzungen:

EF Einflussfaktor SF Schutzfaktor NF Nutzfaktor S Stoff M Masse E Energie I Information GWP Global Warming Potential PEI Primary Energy Intensity rel. relativ abs. absolut

S|M|I

S|I

S|M S|I S|I

S

S|M

6.1 Systemanalyse

109

Zur Einschätzung der Wirkweise von Wechselwirkungen werden die Maßnahmen, Mittel, Schutz- und Nutzfaktoren gegenübergestellt und bewertet. Tabelle 6.2 weist die Maßnahmen und Mittel, daraus resultierende Wechselwirkungen sowie die Auswirkung als Zielkonflikt oder Synergie aus. Dabei beeinflussen sich Maßnahmen negativ, die durch gleiche Faktoren mit unterschiedlichen Zielwerten zur gleichen Zeit und am gleichen Ort wirken müssen. Die Maßnahmen und Mittel sind durch ihre Zielrichtung an Effekte gekoppelt, die durch die Werkstoffeigenschaften, die Dimension und die Positionierung umgesetzt werden. Folglich ist die Erfüllung entweder durch einen anderen Faktor oder durch die räumliche und zeitliche Trennung des Mitteleinsatzes und der Maßnahmenanwendung möglich. Tabel