Informationstechnologie und Digitalisierung
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Haßfeld Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie – Plastische Operationen, Klinikum Dortmund Nord, Dortmund, Deutschland
Informationstechnologie und Digitalisierung Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Digitalisierung aller Lebensbereiche schreitet unaufhaltsam voran und hat aktuell durch die Pandemie einen neuen Schub erhalten. MKG-Chirurgen werden auf absehbare Zeit nicht im Homeoffice behandeln. Die bisher völlig unübliche Videosprechstunde für bestimmte Aufgaben ist denkbar geworden; die Telekonsultation und Teleradiologie sind bereits technischer Standard, werden allerdings in unserem Fach nur begrenzt genutzt. Die Autoren Meister et al. setzen sich mit dem Status quo und den künftigen Optionen der Digitalisierung in unserem Fach auseinander und stellen Chancen der Arbeitserleichterung und Therapieoptimierung, insbesondere durch Verbesserung der digitalen Kommunikation, den bestehenden Defiziten in der Kompetenz der Anwender gegenüber. Für unsere Patienten besteht das Potenzial einer erhöhten Patientensicherheit sowie der Personalisierung von therapeutischen Verfahren, z. B. bei der Rekonstruktion, und somit einer zu erwartenden höheren Lebensqualität. Kritisch angemerkt wird, dass sich fernab der Bildgebung nur langsam digital unterstützte Prozesse innerhalb der MKG-Chirurgie ausprägen. Es wird empfohlen, kurzfristig das Risiko der fehlenden digitalen Kompetenz in den Fokus zu nehmen. Die Aus- und Weiterbildung im Fach adressiert notwendige Kompetenzen zum souveränen Umgang mit digitalen Technologien und für die aktuellen Anforderungen des Digitale-Versorgung-Gesetzes (DVG) und des Patientendaten-Schutz-Gesetzes (PDSG) nur wenig.
Kremers beschreibt die technischen und ärztlichen Aspekte der Teleradiologie und Telemedizin. Nur Lösungen, die technisch gut umgesetzt und im täglichen Arbeitsprozess einfach zu handhaben sind, haben eine gute Perspektive für eine dauerhafte Nutzung; Kosten (Schnittstellen, Wartung etc.) und Aufwand für die Nutzung müssen beherrschbar bleiben. Die Techniken müssen in der Behandlung unterstützend eingesetzt werden und sollen den Arzt-PatientenKontakt im Rahmen der direkten Behandlungen nicht ersetzen. Mit dem Thema der Kommunikation über elektronische Akten setzt sich Stein, auch im Hinblick auf die komplexe Versorgung onkologischer Patienten, auseinander. Die Einführung der elektronischen Patientenakte ist für Anfang 2021 vorgesehen und soll einen vollständig digitalen Kommunikationsprozess, insbesondere auch intersektoral, ermöglichen. Dies setzt eine aktuell nicht ansatzweise vorhandene Harmonisierung im Dokumentenmanagement voraus. Hierbei muss essenziell sein, dass Ärzten kein Mehraufwand in der Kommunikation mit anderen Leistungserbringern und Patienten aufgebürdet wird. Auch in der Medizin stellt das Internet mit der Möglichkeit der (globalen) Vernetzung besondere Anforderungen an IT-Sicherheit und Datenschutz. Die Inhalte der elektronischen Patientenakten mit allen medizinischen Befunden, Bildern und sonstigen Dokumenten unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht gemäß den
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