Intestinale Stomata

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REPORT


Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 Wissenschaftliche Leitung M. Betzler, Essen H.-J. Oestern, Celle P. M. Vogt, Hannover

CME Zertifizierte Fortbildung Intestinale Stomata T. O. Vilz · M. v. Websky · J. C. Kalff · B. Stoffels Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland

Zusammenfassung

Online teilnehmen unter: www.springermedizin.de/cme Für diese Fortbildungseinheit werden 3 Punkte vergeben. Kontakt Springer Medizin Kundenservice Tel. 0800 77 80 777 (kostenfrei in Deutschland) E-Mail: [email protected] Informationen zur Teilnahme und Zertifizierung finden Sie im CME-Fragebogen am Ende des Beitrags.

Ein intestinales Stoma (griech. στὁμα, stoma: Mund, Öffnung) ist eine chirurgisch angelegte Öffnung eines Darmabschnitts durch die Bauchwand, die im Sinne eines künstlichen Darmausgangs der Stuhlausscheidung dient (Synonym: Bauchafter, Anus praeter). Ein Stoma des Gastrointestinaltrakts wird häufig im Bereich des distalen Dünndarms (Ileostoma) und des Dickdarms (Kolostoma) angelegt. Temporäre oder permanente Stuhlableitungen können erforderlich sein, um diverse pathologische Zustände zu behandeln (z. B. angeborene Anomalien, Ileus, entzündliche Darmerkrankungen, posttraumatisch, Divertikulitis, kolorektales Malignom). Technisch unterschiedlich ist die Anlage endständiger vs. doppelläufiger Stomata. Zur Erzielung ausreichender Patientenzufriedenheit bedarf es einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Chirurgen, professioneller Stomatherapie mit Anleitung und Schulung, aber auch Begleitung durch Selbsthilfegruppen. Schwerwiegende Stomakomplikationen können so vermieden werden. Schlüsselwörter Stomaindikationen · Stomaart · Stomaanlage · Stomatherapie · Stomakomplikationen

Lernziele Nach Lektüre dieses Beitrags ... – sind Sie in der Lage, unterschiedliche Stomaarten zu differenzieren und deren Indikationen zur Anlage zu benennen, – kennen Sie chirurgische Techniken zur Anlage verschiedener intestinaler Stomata, – ist Ihnen die Art und Relevanz professioneller Stomatherapie geläufig, – wissen Sie über die häufigsten Stomakomplikationen und deren Prävention bzw. Therapie Bescheid.

Dieser Beitrag wurde zuerst publiziert in Chirurg 2020 · 91:269–280. Die Teilnahme an der zertifizierten Fortbildung ist nur einmal möglich.

coloproctology 6 · 2020

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CME Zertifizierte Fortbildung Hintergrund Historisch betrachtet entstand ein künstlicher Darmausgang oft lediglich als banale Ausleitung bei einer Darmverletzung nach abdominellem Trauma. Erst im 18. und 19. Jahrhundert wurde die chirurgische Technik verfeinert und Stomata auch elektiv angelegt [1, 2]. Die technische Weiterentwicklung hin zu mukokutanen Nähten und sofortiger Eröffnung des Stomas stellen bis heute den Goldstandard bei der Anlage von Enterostomata dar [3]. Heute (2017) leben geschätzt ca. 150.000 Stomaträger laut der Selbsthilfegruppe ILCO in Deutschland (ILCO: Deutsche Selbsthilfegruppe Stomaträger, [ILeum: Dünndarm, COlon: Dickdarm]; [4]). Ein intestinale