Kardiale Schnittbildgebung: Veni, vidi, vici?
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Bamberg1 · M.-A. Weber2 · C. Herold3 1
Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland 2 Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsmedizin, Rostock, Deutschland 3 Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich
Kardiale Schnittbildgebung: Veni, vidi, vici? Liebe Kolleginnen und Kollegen, zum Ende eines pandemiegeprägten und Beginn eines hoffentlich positiveren Jahres 2021 freuen wir uns ganz besonders, Sie mit einem Themenheft zur hochaktuellen Thematik der kardialen Bildgebung begrüßen zu dürfen. Die kardiale Diagnostik ist unbestritten seit jeher ein Haupttreiber der radiologischen Entwicklung und hat sich in den letzten Jahren substanziell transformiert. Grundlage waren zum einen die technologischen Entwicklungen, die notwendig waren, um u. a. winzige Strukturen wie die sich fortwährend in schneller Bewegung befindlichen Koronarien oder diskrete myokardiale Veränderungen darzustellen, zum anderen aber auch die enge Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen aus Kardiologie und Herzchirurgie. Herrschte in den 1990er Jahren die Begeisterung für die Visualisierung dieser hochrelevanten Strukturen mit beeindruckenden Bildern vor, wurden zeitgleich die Limitationen aufgrund der eingeschränkten Orts- und Zeitauflösung nur allzu deutlich. Wie sollte es bei all den Artefakten im Alltag gelingen, hier eine Routinediagnostik für die kardiale Schnittbildgebung zu etablieren? Die Antwort zeigte sich im am deutlichsten in der Computertomographie (CT) durch die Spiral-Akquisitionstechnik und das Zeilen-Rennen, welche im Ergebnis durch Addition von Detektorzeilen eine verbesserte Abdeckung mit beschleunigter Rotationszeit und kontinuierlichem Tischvorschub eine Technik ergab, welche zuverlässig in der Klinik angewendet wer-
den konnte. Neu entwickelte IT-basierte Ansätze wie die iterative Rekonstruktion verfeinerten die kardiale CT-Bildgebung weiter. Auch in der Magnetresonanztomographie (MRT) und der Hybridbildgebung wurden beeindruckende Verbesserungenerreichtund klinischimplementiert. Zu nennen sind hier u. a. die Entwicklung neuer MRT-Sequenzen wie T1-, T2-, T2*-Mapping und „strain imaging“, neuartige Tracer, welche z. B. Amyloid-spezifisch einzusetzen sind, sowie Nachbearbeitungstechniken und Technologien auf der Basis künstlicher Intelligenz (KI). Neben diesem technologischen Schub nimmt jedoch der wissenschaftliche Evidenzgrad einen besonderen Stellenwert bei der kardialen Schnittbildgebung ein, welcher hier, für ein radiologisches Verfahren einzigartig, in den letzten Jahren zunehmend etabliert wurde. Sicherlich durch die enge klinische Anbindung wurde – analog zu pharmakologischen Effektivitätsstudien – der Nachweis erbracht, dass die Bildgebung nicht nur beeindruckende Bilder liefert und bei einzelnen Patienten revolutionär eingesetzt werden konnte, sondern eben auch eine Wertigkeit für das Outcome darstellt, d. h. die Patientenversorgung verbessert sowie eine kosteneffekt
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