Kollateralventilation: Fissuren digital analysieren oder bronchoskopisch messen?
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Endobronchialventile
Kollateralventilation: Fissuren digital analysieren oder bronchoskopisch messen?
Bronchoskopien sind für Patienten belastend. Daher ist es wünschenswert, öfter als bisher nicht invasive Methoden zur zuverlässigen Fissurenanalyse anwenden zu können.
kollektive. Am Baseline-HRCT erfolgte eine EDV-basierte Analyse der Emphysemverteilung sowie der interlobären Fissuren. Die Vollständigkeit der Fissuren wurde in Prozent angegeben („fissure completeness score“/FCS). Ein Score von 100 % besagt dabei, dass die Fissur zwischen zwei Lappen vollständig abzugrenzen ist. Bei allen Patienten erfolgte außerdem die bronchoskopische Messung der CV mit dem Chartis-System. Die Mess ergebnisse wurden eingeteilt in „Vorhandensein von CV“ (CVpositiv), „Fehlen von CV“ (CV-negativ) und „uneindeutig“. Mit Hilfe einer Receiver Operating-Characteristic-Analyse (ROC) wurden FCS und Chartis-Resultat miteinander korreliert. Für jede Fissur wurden zwei Schwellenwerte ermittelt: ein unterer Grenzwert zur Minimierung falsch negativer Befunde (inkomplette Fissur, aber CV-negativ) und ein oberer Grenzwert zur Minimierung falsch positiver Befunde (vollständige Fissur, aber CV-positiv).
Fragestellungen: Wie korreliert in
Ergebnisse: 240 Patienten mit vollständigen Daten für beide Me-
Klooster K, Koster TD, Ruwwe-Glösenkamp C et al. An Integrative Approach of the Fissure Completeness Score and Chartis Assessment in Endobronchial Valve Treatment for Emphysema. Int J Chron Obstruct Pulmon Dis. 2020;15:1325-34
der Beurteilung der interlobären Kollateralventilation (CV) die quantitative Fissurenanalyse durch hochauflösende Computertomografie (HRCT) mit der bronchoskopisch geführten, funktionellen Messung? In welchen Situationen ist die Aussage der quantitativen Fissurenanalyse eindeutig und eine zusätzliche bronchoskopische Messung verzichtbar?
Hintergrund: Die bronchoskopische Lungenvolumenreduktion
(BLVR) mit endobronchialen Ventilen (EBV) ist eine gut etablierte Behandlungsoption für ausgewählte Patienten mit fortgeschrittenem Lungenemphysem und schwerer Überblähung. Ziel ist eine Reduktion des am stärksten emphysematös zerstörten Lappens durch Ventilverschluss aller zuführenden (Sub-)Segmentbronchien. Voraussetzung für die Ausbildung der gewünschten lobären Atelektasae ist das Fehlen von CV zwischen dem Ziel- und den Nachbarlappen. Für die Beurteilung der CV stehen zwei Methoden zur Verfügung. Ein bronchoskopisch geführtes Kathetersystem (Chartis System®, PulmonX Inc., Redwood City, CA, USA) erlaubt die direkte funktionelle Messung von kollateralen Luftströmen zwischen benachbarten Lungenlappen. Der Eingriff ist aber technisch herausfordernd, zeitaufwändig und für den Patienten belastend. Eine indirekte Methode ist die quantitative Analyse der interlobären Fissuren in der HRCT, wobei unvollständige Fissuren als Surrogatparameter für das Vorhandensein von CV angesehen werden. Die beiden Methoden sind komplementär. Wünschenswert ist, die invasive Methode der bronchoskopischen Messung auf Patienten zu beschränken, bei denen
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