Nephropathie bei Typ-2 Diabetes mellitus

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Nephropathie bei Typ-2 Diabetes mellitus Risiko minimieren  Zu den ernsten Folgen eines Diabetes mellitus können Schäden an den Nieren gehören, häufig bis zur terminalen Niereninsuffizienz. Ein Überblick zu Epidemiologie, Pathogenese, Diagnostik und Therapie der diabetischen Nephropathie.

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ine Nephropathie bei Diabetes mellitus wird definiert als „jede Form eines Nierenschadens […], die im zeitlichen oder ursächlichen Zusammenhang mit einem Diabetes mellitus auftreten kann“ (Merker et al., 2019). Den Daten der deutschlandweiten Erhebung QuaSi-Niere folgend (Frei et al., 2008) waren 2008 in der Altersklasse der 60- bis 79-Jährigen über 34% der Fälle terminaler Niereninsuffizienz auf Diabetes mellitus zurückzuführen. Das „Update on Diabetic Nephropathy“, publiziert im American Journal of Kidney Disease (2018), schätzt für die USA, dass der Diabetes bei 30 bis 50% die Ursache für eine terminale Niereninsuffizienz ist (Umanath und Lewis, 2018).

Eine „straffe“ Stoffwechselkontrolle kann das Auftreten und die Progression einer diabetesbedingten Nierenschädigung vermeiden. Niereninsuffizienz und Albuminurie gelten bei Diabetes mellitus als unabhängige Risikomarker für gesteigerte kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität (Bundesärztekammer [BÄK] 2011). Auch die „Praxisempfehlung“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) schlussfolgert, dass Patienten mit Diabetes, die von einer Nierenschädigung betroffen sind, ein deutlich erhöhtes kardiovaskuläres Risikoprofil aufweisen. Eine frühzeitige Diagnosestellung, eine konsequente und zielwertorientierte Therapie des Diabetes sowie möglicher Begleiterkrankungen (z.B. arterielle Hypertonie) können mit einer Risikoreduktion einhergehen (Merker et al., 2019).

Pathogenese und Diagnostik Kennzeichen einer diabetischen Nephropathie sind die Albuminausscheidungen im Urin (Albumin-Creatinine-ratio [ACR], berechnet als mg Albumin/g Kreatinin) und die Abnahme der glomerulären Filtrationsrate (eGFR [estimated glomerular filtration rate]). Dies geht häufig mit der Entwicklung oder Zunahme einer

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arteriellen Hypertonie und Dyslipidämie (Merker et al., 2019) einher. Die eGFR ist dabei heute der wichtigste Parameter zur Beurteilung der Nierenfunktion. Grundlage für die Bestimmung der eGFR ist das Volumen des Harns, das von beiden Nieren pro Zeiteinheit gebildet wird. Die eGFR wird auf der Grundlage der CKDEPI-Formel (oder der MDRD-Formel) berechnet. Liegt die eGFR bei ≥90 ml/min/1,73 m², ist von einer normalen Nierenfunktion auszugehen. Bei Werten darunter liegt eine verminderte Nierenfunktion vor (International Society of Nephrology, 2012). Zum Screening sollten bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ2 sofort nach Diagnosestellung mindestens einmal jährlich die ACR im ersten Morgenurin und die Bestimmung der eGFR erfolgen. Von einer diabetischen Nephropathie ist auszugehen, wenn nach Ausschluss von Störfaktoren (z.B. Harnwegsinfekten oder stärkerer körperlicher Anstrengung am Vortag) jeweils in zwei Proben, die innerhalb von drei Monaten analysiert worden, ein ACR ≥30 mg Albumin/g K