Transition bei Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes mellitus
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e Fröhlich-Reiterer Klinische Abteilung für Allgemeine Pädiatrie, Medical University of Graz, Graz, Österreich
© Der/die Autor(en) 2020
Transition bei Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes mellitus Einleitung Typ-1-Diabetes (T1D) mellitus ist eine der häufigsten chronischen Stoffwechselerkrankungen im Kindes- und Jugendalter und hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. In den verschiedenen Altersgruppen sind wir Pädiater mit unterschiedlichen Herausforderungen in der Betreuung konfrontiert. Bei der Betreuung von Jugendlichen sind dies vor allem: Verschlechterung der Stoffwechselkontrolle im Rahmen der Pubertät, Essstörungen, Risikoverhalten, Eigenverantwortung übernehmen und sowohl die Loslösung von den Eltern als auch die Transition zu den Erwachsenenmedizinern. Die emotionalen Bedürfnisse der Jugendlichen sind anders als die von Kindern, und deshalb ist es in dieser Phase wichtig, auf die speziellen Bedürfnisse von Jugendlichen einzugehen.
sische und psychische Entwicklung generell schlecht sein, besonders bei Jugendlichen, die in der Pubertät an T1D erkranken, da sie die Erkrankung sehr oft nicht akzeptieren können. Zahlreiche Studien konnten diese Verschlechterung der Stoffwechselkontrolle während der Pubertät zeigen, die bei Mädchen stärker ausgeprägt ist als bei Buben. In einem rezenten internationalen Benchmarking wurden der HbA1cUnterschied und HbA1c-Verlauf von 66.071 Kindern und Jugendlichen mit T1D < 18 Jahren von acht „high-income“-Ländern analysiert. In dieser Studie konnten wir zeigen, dass es trotz großer Unterschiede im DurchschnittsHbA1c zwischen den Ländern in allen Ländern während der Adoleszenz zu einer deutlichen Verschlechterung der Stoffwechselkontrolle kommt (. Abb. 1).
Eigenverantwortung Die Adoleszenz ist auch die Zeit, in der die Jugendlichen nach einer oft engen Führung durch die Eltern und die betreuenden Pädiater in der Kindheit und Jugend zunehmend Verantwortung für die eigene Erkrankung übernehmen sollen. In dieser Zeit ist es besonders wichtig, dass Jugendliche adäquat und altersgerecht geschult werden, um das Selbstmanagement übernehmen zu können. Verschiedene Studien berichten, dass sich bei Jugendlichen mit T1D die Unterstützung der Eltern im Management der Diabetestherapie positiv auf das Outcome auswirkt. Eine übermäßige Involviertheit der Eltern wirkt sich allerdings negativ auf Stoffwechselkontrolle und das Selbstmanagement aus. Somit ist es für Eltern wichtig, eine Balance zwischen Be-
Stoffwechselkontrolle Eine möglichst normoglykämische Stoffwechselkontrolle unter Vermeidung von schweren Hypoglykämien ist das Ziel in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit T1D. In der Pubertät ist es noch wichtiger und schwieriger, dieses Ziel zu erreichen, und das Risiko für die Entwicklung von Spätkomplikationen ist in der Pubertät erhöht. Durch die physiologische Insulinresistenz in der Pubertät kommt es zu einem erhöhten Insulinbedarf, und die Stoffwechselkontrolle ist durch die Insulinresistenz und durch hormonelle Einflüsse oft trotz großer Bemühungen schlecht, was zu Frustration u
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