Pertussis (Keuchhusten)
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CME Zertifizierte Fortbildung Pertussis (Keuchhusten) Ulrich Heininger1,2 1 2
Universitäts-Kinderspital beider Basel, Basel, Schweiz Medizinische Fakultät, Universität Basel, Basel, Schweiz
Zusammenfassung
Online teilnehmen unter: www.springermedizin.de/cme Für diese Fortbildungseinheit werden 3 Punkte vergeben. Kontakt Springer Medizin Kundenservice Tel. 0800 77 80 777 (kostenfrei in Deutschland) E-Mail: [email protected] Informationen zur Teilnahme und Zertifizierung finden Sie im CME-Fragebogen am Ende des Beitrags.
Pertussis wird durch das gramnegative Bakterium Bordetella pertussis verursacht. Die Krankheitsmanifestationen reichen von unspezifischem Husten bis zu lebensbedrohlichen Verläufen mit Hyperleukozytose und respiratorischer Insuffizienz, v.a. bei jungen Säuglingen. Die Diagnose basiert auf klinischer Symptomatik und mikrobiologischen Nachweisverfahren. Die Therapie besteht aus Makrolidantibiotika; bei Apnoen kann Koffein versucht werden. Die Inzidenz beträgt 10–40 Fälle/100.000 Bevölkerung und Jahr, bei Säuglingen ist sie am höchsten (ca. 50), gefolgt von Jugendlichen (30–35). Mehr als 50 % der in den ersten 5 Lebensmonaten an Pertussis erkrankten Kinder werden hospitalisiert. Die Impfprävention umfasst Grundimmunisierung und regelmäßige Auffrischimpfungen mit azellulären Impfstoffen. Um schwere Verläufe bei jungen Säuglingen zu verhindern, ist die Impfung schwangerer Frauen am erfolgversprechendsten. Säuglinge geimpfter Mütter sollen zeitgerecht ab dem Alter von 2 Monaten für den Eigenschutz immunisiert werden. Schlüsselwörter Bordetella pertussis · Übertragung · Polymerase-Kettenreaktion · Antibiotika · Impfprävention
Lernziele Nach Lektüre dieses Beitrags – können Sie die Bedeutung der Pertussis im Kindesalter gut beurteilen. – ziehen Sie Schlüsse aus der gegenwärtigen epidemiologischen Situation. – identifizieren Sie zuverlässig Patienten mit Pertussis und kennen die richtige Behandlung der Krankheit. – wenden Sie die verfügbaren Prophylaxemaßnahmen, insbesondere Impfungen, richtig an und tragen dazu bei, dass möglichst wenige Säuglinge an Pertussis sterben.
Dieser aktualisierte Beitrag erschien ursprünglich in der Zeitschrift Monatsschr Kinderheilkd 2020; 168:747–759. https://doi.org/10.1007/s00112-020-00941-9. Die Teilnahme an der zertifizierten Fortbildung ist nur einmal möglich.
Der Pneumologe
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Fallbeispiel CME
Lea erkrankt im Alter von 4 Wochen plötzlich an einer Rhinitis und rezidivierenden Apnoen. Dabei wird sie zyanotisch und wirkt wie abwesend. Kurz vor der Geburt war Leas Mutter (28 Jahre alt, letzte Pertussisimpfung im Alter von 14 Jahren) zu Besuch bei einer Freundin, die seit 2 Wochen an einem anfallsartigen Husten litt. Zehn Tage nach der Geburt erkrankte sie dann selbst an einem hartnäckigen Husten, der immer noch besteht. Sie ist sehr besorgt und bringt Lea zu ihrer Kinderärztin. Diese untersucht das Kind, findet außer der Rhinitis keine besonderen Krankheitszeichen. Aufgrund der Anamnese äußert sie den Verdacht auf Pertussis, entnimmt Nasopharyngealsekret für eine Po
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