Psoriasis an besonderen Arealen

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REPORT


Kopfhaut, Nägel, Intertrigines

Psoriasis an besonderen Arealen Marie Luise Irmer, Kamran Ghoreschi, Katharina Meier

Neben den meistbetroffenen Körperregionen bei der klassischen Plaque-Psoriasis gibt es eine Reihe eher ungewöhnlicher klinischer Manifestationen, die sowohl diagnostisch als auch therapeutisch herausfordernd sein können.

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ie Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Haut sowie der Gelenke, die circa 1–3 % der Gesamtbevölkerung betrifft [1]. Sie präsentiert sich mit verschiedenen klinischen Phänotypen: Neben den typischerweise betroffenen Körperstellen der Psoriasis vulgaris, wie Ellenbogen, Knie, Lumbal- und Umbilikalregion, gibt es eine Reihe von besonderen Körperregionen. Dazu gehören [2]: ——Kopfhaut (45–80 %) ——Nägel (23–27 %)  ——Gesicht (49 %)  ——Hände und Füße (12–16 %) ——Intertriginöse Areale (21–30 %)  

Psoriasis capitis 

© Charité Berlin

Am häufigsten ist neben der den klassischen Arealen bei der Psoriasis die Kopfhaut betroffenen (45–80 %). Charakteristisch sind silbrig-weiße, scharf begrenzte erythrosquamöse Plaques mit festhaftender Schuppung, die oftmals die Stirnhaargrenze sowie die seitlichen Haargrenzen überschreiten (Abb. 1).

Die Psoriasis capitis geht bei der Mehrzahl der Betroffenen mit einem deutlichen Juckreiz einher, aber auch Schmerzen und Brennen sind häufig beschrieben. Ein zumeist reversibles diffuses telo­ genes Begleiteffluvium kann die Folge eines ausgeprägten Beschwerdebildes sein. Die Psoriasis capitis führt zu deutlichen psychosozialen Einschränkungen, da Betroffene mit den Stigmata einer sichtbaren Hauterkrankung im Alltag konfrontiert und zudem durch Juckreiz, Schuppung und Schmerzen im Alltag eingeschränkt sind. Bei der Psoriasis capitis führen insbesondere die vermehrte Schuppung der Kopfhaut und das Überschreiten der Plaques über die HaarStirn-Grenze zu schweren Stigmata im Alltag mit Scham und Verminderung des Selbstwertgefühls. Somit steht bei der Behandlung die Reduktion der Schuppung, der sichtbaren Plaques sowie der Begleitsymptome, insbesondere des ausgeprägten Juckreizes im Vordergrund. Um dies besser objek-

Abb. 1: Psoriasis capitis; erythrosquamöse Plaques mit festhaftender Schuppung, die oftmals die Stirnhaargrenze sowie die seitlichen Haargrenzen überschreiten

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tiv einzuschätzen, sollte das Ausmaß des Juckreizes auf einer visuellen Analogskala (VAS) von 1–10 angegeben und dokumentiert werden. Zur Therapie werden zunächst Kerato­ lytika zur Reduktion der Schuppung angewandt sowie im Anschluss topische Kortikosteroide Klasse II–IV als Monotherapie oder in Kombination mit Vitamin-D-Derivaten. Die Anwendung von Cignolin-haltigen Externa ist in der Regel nur im stationärem Rahmen durchführbar. Bei der Anwendung in den Haaren spielen insbesondere die Galenik, sowie eine weniger zeitintensive Anwendung in der Compliance und Wirksamkeit eine große Rolle. Die Gefahr einer Hautatrophie von Kortikosteroiden ist bei der Anwendung auf der Kopfhaut deutlich geringer. Eine Übersicht der Topika zeigt Tab. 1. Rezepturen (Neues RezepturFormula