COVID-19-Pneumonie

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REPORT


Gastroenterologe Schwerpunkt Gastroenterologe 2020 · 15:457–470 https://doi.org/10.1007/s11377-020-00488-x Online publiziert: 11. November 2020 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 Redaktion S. Ciesek, Frankfurt am Main J. F. Riemann, Ludwigshafen

Hintergrund Der erste bestätige Fall einer Infektion mit dem „severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“ (SARS-CoV-2) in Deutschland wurde am 28.01.2020 berichtet. Ab diesem Zeitpunkt verbreitete sich das Virus in ganz Deutschland, wobei sich die Infektionszahlen in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich entwickelten. Die meisten Fälle sind in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg aufgetreten. Im Gegensatz zu den Coronaviruserkrankungen SARS („severe acute respiratory syndrome“) und MERS („middle east respiratory syndrome“), die regional beschränkt blieben und zeitnah kontrolliert werden konnten, breitete sich die Coronavirus Disease 2019 (COVID-19) durch SARS-CoV-2 pandemisch aus. Nachdem im Sommer die Zahl der infizierten Patienten signifikant gesunken und damit auch eine Beruhigung eingetreten ist, zeigt sich jetzt im Herbst ein dramatischer Anstieg der Neuinfektionen, der weit über dem Niveau im Frühjahr sein wird.

stellt weiterhin »eineCOVID-19 große Bedrohung dar Auch wenn inzwischen eine Reihe von Organmanifestationen beschrieben ist, steht weiterhin für den Verlauf der Infektion das respiratorische System mit Dieser Beitrag ist eine aktualisierte Fassung des Beitrags: Pfeifer und Hamer (2020). Der Internist 61:793–803. https://doi.org/10.1007/s00108020-00854-5.

M. Pfeifer1,2,3 · O. W. Hamer2,4 1

Klinik II für Innere Medizin, Pneumologie, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland Klinikum Donaustauf, Donaustauf, Deutschland 3 Klinikum Barmherzige Brüder, Regensburg, Deutschland 4 Institut für Röntgendiagnostik, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland 2

COVID-19-Pneumonie

der Entwicklung einer schweren Pneumonie im Vordergrund, die in der Regel prognostisch bestimmend ist. Sehr früh nach den ersten Beschreibungen wurde offensichtlich, dass sich der Verlauf von COVID-19 in vielerlei Hinsicht von den bekannten respiratorischen Virusinfektionen unterscheidet. Dabei muss die teilweise dramatische Entwicklung einer schweren respiratorischen Insuffizienz pathophysiologisch wie auch hinsichtlich der daraus abzuleitenden therapeutischen Möglichkeiten neu bewertet werden. Im Folgenden wird auf die aktuell bekannten Besonderheiten der pulmonalen Manifestation der Erkrankung aus pathophysiologischer, klinischer und radiologischer Sicht eingegangen.

Pathophysiologie Die Übertragung von SARS-CoV-2 erfolgt überwiegend durch eine Tröpfcheninfektion („droplet transmission“) und ist prinzipiell auch über Aerosole durch Tröpfchenkerne („airborne transmission“) übertragbar [1, 2]. Inwieweit Schmierinfektionen ausgehend von kontaminierten Oberflächen eine zusätzliche Rolle spielen, ist ungeklärt. Primär sind die oberen Atemwege im Bereich des Nasopharynx betroffen mit einer weiteren Multiplikation der V

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