Endo-Update: Periapikale Mikrochirurgie
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Endo-Update: Periapikale Mikrochirurgie Die Wurzelspitzenresektion stellt ein zahnärztliches Verfahren zur Behandlung von Zähnen mit apikaler Parodontitis dar, die trotz orthograder Wurzelkanalbehandlung weiterhin klinische oder röntgenologische Entzündungszeichen aufweisen [1]. Die periradikuläre Chirurgie wurde inzwischen dahingehend weiterentwickelt, dass traditionelle Verfahren mit rotierenden Bohrern und Werkstoffen wie Amalgam von modernen Techniken mit Ultraschallinstrumenten und bioaktiven Zementen abgelöst wurden. Daraus entwickelte sich die endodontische Mikrochirurgie, welche sich neben Ultraschallinstrumenten und innovativen Werkstoffen vor allem durch mikrochirurgische Instrumente sowie eine starke Vergrößerung des Arbeitsfeldes (mindestens 10-fach) auszeichnet. PD Dr. Matthias Widbiller, Dr. Konstantin Scholz // Regensburg
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ie mikrochirurgische Wurzelspitzenresektion (WSR) ist grundsätzlich bei Zähnen indiziert, die eine periapikale Entzündung aufweisen, welche im Therapieverlauf durch nichtchirurgische Verfahren nicht zur Heilung gebracht werden konnte. Ähnlich wie bei der primären und sekundären endodontischen Behandlung liegt das Therapieziel darin, die apikale Parodontitis zu eliminieren. Im Zuge der Therapieplanung muss zunächst die Krankheitsursache definiert werden, die meist in Zusammenhang mit einer persistierenden bakteriellen Infektion des Endodonts bzw. des periapikalen Gewebes steht. Sowohl nichtchirurgische als auch chirurgische endodontische Behandlungen zielen darauf ab, die Zahl der Mikroorganismen und bakteriellen Toxine im Wurzelkanalsystem zu reduzieren bzw. deren Austritt in das periapikale Gewebe zu verhindern. Trotzdem stellt ein nichtchirurgischer Ansatz durch orthograde Sekundärbehandlung möglichst die erste Wahl dar, um die vorhandenen Mängel der Primärbehandlung zu beheben (Abb. 1; [1]). Eine Wurzelspitzenresektion wird somit therapeutisch in Erwägung gezogen, wenn eine orthograde Sekundärbehandlung erfolglos war, die Prognose durch eine sekundäre endodontische Behandlung nicht verbessert werden kann oder diese aufgrund technischer Gesichtspunkte nicht möglich ist. Letzteres kann zum Beispiel bei tief im Kanalsystem inserierten, retentiven Stiften der Fall sein, wenn deren Entfernung mit einem fatalen Verlust von Zahnhartsubstanz einherginge. Eine vollständige Desinfektion der Wurzelkanäle kann zudem durch frakturierte Instrumente, unüberwindbare Stufen, obliterierte Wurzelkanalanteile oder nichtentfernbare Werkstoffe verhindert werden, sodass ein mikrochirurgischer Eingriff die einzige Möglichkeit darstellt, infizierte Wurzelkanalanteile zu entfernen und eine Heilung herbeizuführen. Neben den Infektionen endodontischen Ursprungs begünstigen große Mengen an extraradikulärem Biofilm ebenfalls chronische Entzündungsgeschehen. Auch überpresstes Wurzelkanalfüllmaterial kann eine apikale Parodontitis auslösen, wobei dort in der Regel Mikroorganismen als Ursache beteiligt sind. Liegen kleine Mengen überpressten Füllmaterials ohne entzündliche Reaktion vor, ist kein chirurgische
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